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Jim Zemlin ist Chef der Linux Foundation, jener Organisation die sich hauptamtlich der Förderung des freien Betriebssystems verschrieben hat. Sie kümmert sich auch um den Rechtsschutz und die Entlohnung wichtiger Entwickler und hilft bei der Kooperation zwischen Unternehmen, die Teil der Stiftung sind.

Weiters richtet sie auch den Open Source Summit aus, eine Veranstaltung auf der sich Vertreter der Open Source-Gemeinde austauschen. Heuer traf man sich in Los Angeles und Zemlin selbst trat natürlich ebenfalls auf. Beobachtern fiel dabei ein kleines Detail auf, das nun im Nachhinein für Diskussionen sorgt. Zemlin rief 2017 als das "offizielle Jahr des Linux-Desktops" aus – nutzte für seine Präsentation aber offenbar einen Mac-Rechner von Apple.

Als würde Tim Cook auf einem Surface präsentieren

Berichtet wurde dies vom Entwickler Matthew Garrett, der Zemlin dabei gesehen hatte, wie er seine digitalen Folien auf macOS bearbeitete. Die gleiche Beobachtung hatte er schon ein paar Jahre zuvor getätigt. Abishek Prashak vom "It’s FOSS"-Blog zeigt sich enttäuscht.

Den Einwand, dass Zemlin die Wahl haben solle, was er für Geräte und Betriebssystem nutzt, lässt der Autor dabei nicht gelten. "Wäre es eine große Sache, wenn ein Coca Cola-Manager Pepsi trinken oder Apple-Chef Tim Cook das nächste iPhone mithilfe eines Microsoft Surface vorstellen würde? Natürlich wäre es das!", schreibt er.

Kritik an Linux Foundation

Weltweit würden Linux-Enthusiasten versuchen, Leute davon zu überzeugen, Linux als Desktop-Lösung einzusetzen. Und ausgerechnet der Chef jener Organisation, die sich eben der Verbreiterung der Anwenderbasis verschrieben hat, verwendet ein anderes System zum Arbeiten.

Auch andere Nutzer haben in jüngerer Vergangenheit Kritik an der Linux Foundation ob ihrer "Apathie" hinsichtlich von Linux am Desktop und dem Umgang mit Gegenstimmen kritisiert. Eine Zusammenfassung einiger Punkte liefert etwa ein Eintrag bei FOSS Force. (red, 18.09.2017)