Nikon wird ein Diversitätsmangel vorgeworfen.

Foto: Screenshot/Nikon

Nikon hat sich für seine Werbekampagne zur neuen D850 etwas Besonders einfallen lassen: 32 professionelle Fotografen sollen von ihren Erfahrungen mit der D850 erzählen. Dafür hat der japanische Hersteller eine eigene Kategorie auf seiner Webseite eingerichtet. Zwar legt Nikon Wert auf kulturelle Diversität – so sind Fotografen aus Ozeanien, dem Nahen Osten, Asien und Afrika vertreten –, eine Fotografin sucht man jedoch vergeblich. Das hat nun zu heftiger Kritik im Netz geführt.

Keine Zeit?

Der Konzern reagierte auf Twitter auf die Vorwürfe, indem er angab, dass die "weiblichen Fotografen, die wir eingeladen hatten, leider nicht teilnehmen konnten". Das heizte die Kritik jedoch nur weiter an. "Wir sind hier, wir arbeiten, wir existieren", sagte die Fotojournalistin Daniella Zalcman zur "New York Times". Es sei Aufgabe von Nikon, für die Repräsentation von Fotografinnen zu sorgen.

Alternative Kampagne

Mashable reagierte darauf, indem die Initiative "Women Photograph" bat, ein alternatives Feld an 32 Markenbotschafterinnen für Nikon zu kreieren. Binnen zehn Minuten soll das Projekt 32 interessante Fotografinnen übermittelt haben, hieß es. Zalcman forderte Nikon nun auf, sich in der Förderung von Fotojournalistinnen zu engagieren.

Interna

Nikon hat auch intern Probleme mit der gerechten Repräsentation von Frauen. So sind lediglich 4,7 Prozent des Führungspersonals weiblich, insgesamt arbeiten bei Nikon zu 89,4 Prozent Männer. Bis 2021 will Nikon den Anteil an Mitarbeiterinnen auf 25 Prozent anheben. (red, 18.9.2017)