Der US-Telekomkonzern AT&T denkt Insidern zufolge über den milliardenschweren Verkauf seiner Pay-TV-Aktivitäten in Lateinamerika nach. Durch die Veräußerung wolle das Unternehmen seine hohen Schulden senken, die im Zuge der geplanten Übernahme des Medienkonzerns Time Warner entstünden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Freitag.

Mehr als 8 Mrd. Dollar (6,7 Mrd. Euro) wert

AT&T habe bereits einen Finanzberater engagiert, der nach möglichen Käufern Ausschau halten solle. Das Pay-TV-Geschäft in Lateinamerika könnte mehr als 8 Mrd. Dollar (6,7 Mrd. Euro) wert sein. Zu den Interessenten könnten der US-Kabelnetzbetreiber und UPC-Mutterkonzern Liberty Global, der spanische Telekomkonzern Telefonica und der in Südamerika aktive Mobilfunkanbieter Millicom International Cellular zählen.

AT&T wollte sich nicht dazu äußern. Bei Liberty Global, Telefonica und Millicom war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. AT&T will Time Warner für 85,4 Mrd. Dollar übernehmen und muss Experten zufolge Geld auftreiben, um bei Ratingagenturen nicht in Ungnade zu fallen. Die Fusion soll bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. (APA, 18.9. 2017)