Die EU will in der zweiten Oktoberhälfte ihren ersten Prüfbericht zur Umsetzung der Datenschutzvereinbarung mit den USA vorlegen. Das kündigte EU-Justizkommissarin Vera Jourova nach Angaben der EU-Kommission am Montag bei einem Treffen mit US-Handelsminister Wilbur Ross in Washington an.

Der sogenannte EU-US-Datenschutzschild war im Sommer 2016 in Kraft getretenen und legt Standards für den Umgang mit europäischen Informationen in den USA fest. Es legt auch Voraussetzungen für die Weiterleitung von Daten aus den USA in andere Staaten fest. Etwa 2.400 Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks nutzen den Rechtsrahmen inzwischen.

US-Ombudsmann nur interimistisch tätig

"Ich bin froh über Zusicherungen, dass "America first" (Amerika zuerst) nicht heißt "nur Amerika", erklärte Jourova nach ihrem Treffen mit Ross in Anspielung auf die Parole von Präsident Donald Trumps. Ross sei die Bedeutung von Datenschutz bewusst.

Mit Ungeduld reagiert die Brüsseler Behörde indes auf Verzögerungen bei der Besetzung wichtiger Stellen auf der US-Seite. So ist der Posten eines Ombudsmanns, der Beschwerden behandeln soll, bisher nur vorübergehend besetzt. Eine dauerhafte Personalentscheidung steht noch aus. "Wir sind geduldig, aber wir können nicht ewig geduldig sein", hatte Jourova der "Financial Times" vor ihrem Treffen mit Ross gesagt. (APA, 18.09.2017)