Auch zwischenzeitliche Turbulenzen haben den Run auf Kryptowährungen bislang nicht gestoppt. Nach einem kurzzeitigen Absturz auf einen Kurs von rund 2.500 Euro ist der Bitcoin mittlerweile wieder in Richtung 4.000 unterwegs. Und auch das temporär gefallene Ethereum zeigt deutliche Erholungszeichen.

Hierzulande wächst das Interesse ebenfalls. Zwei heimische Start-ups wollen etwa im kommenden Jahr eine eigene, österreichische Kryptowährung an den Start bringen. Nun steigt auch der Computerhändler Techbold, der unter anderem vom einstigen Ditech-Chef Damian Izdebski betrieben wird, in das Geschäft mit dem virtuellen Geld ein. Man bringt nun Mining Rigs an den Start, also Rechner, die hauptsächlich dafür gedacht sind, nach dem digitalen Gold zu schürfen.

Grafikkarten als Herz des Schürfers

Die Erzeugung vieler Kryptowährungen erfolgt, grob erklärt, durch das Lösen mathematisch extrem komplexer Aufgaben durch den Rechner. Wer eine der vom jeweiligen Netzwerk gestellten Rechnungen löst, erhält einen "Block" als Belohnung. Dabei wird die Schwierigkeit der Aufgaben üblicherweise mit der Zeit gesteigert und der Wettlauf um das Geld wird schwieriger.

Insbesondere die Prozessoren von Grafikkarten haben sich als besonders geeignet für das "Goldschürfen" erwiesen. Sie können wesentlich mehr Rechenoperationen pro Sekunde ausführen, haben dafür aber ein eingeschränkteres Repertoire als Hauptprozessoren. Während eine CPU also ein Multitalent ist, das nach Bedarf der gerade laufenden Software Befehle ausführt sowie dynamisch Ressourcen und Speicherbereiche zuteilt, ist eine Grafikeinheit viel besser darin, bestimmte Tätigkeiten wiederholt auszuführen – was sie nützlich für das Mining macht.

Dies hat in den vergangenen Monaten allerdings auch zu einer enormen Steigerung an Verkäufen aktueller, schnellerer Grafikkarten geführt. Diese wurden infolge knapper, was teils drastische Preissteigerungen zur Folge hatte.

Der Techbold Mining Rig.
Foto: Techbold

Bis zu acht Geforce-Karten

Techbold verbaut in seine angebotenen Mining-Server Grafikkarten des Typs Geforce GTX 1060 oder GTX 1070 von Nvidia. In der Basisvariante des "Mining Rig" stecken bis zu sechs Karten, die insgesamt eine Hashrate von bis zu 195 MH/s (Millionen Berechnungen pro Sekunde) erreichen können. Laut dem Profitrechner von Etherscan ließe sich damit beim aktuellen Schwierigkeitsgrad monatlich ein Ethereum-Ertrag im Gegenwert von aktuell knapp 250 Euro erzielen (Stromkosten noch nicht eingerechnet). Für die Kryptowährung zCash wird der Output mit bis zu 2.600 sol/s angegeben.

Bis zu acht Grafikkarten gleichen Typs passen in den "Mining Rig Compact". Hier wird ein Output von bis zu 250 MH/s angegeben. Hier kommt der Profitrechner auf eine aktuelle Monatsbilanz von etwa 320 Euro. Als zCash-Äquivalent werden 3.400 sol/s angegben. Freilich sollen sich auch andere Währungen wie Monero oder Litecoin gut damit errechnen lassen.

Passen in Server-Racks

Sowohl der Mining Rig, als auch der Mining Rig Compact nutzen ein 19-Zoll-Industriegehäuse, das auch in Server-Racks gesteckt werden kann. Dieses ist geschlossen und soll durch besonders gute Belüftung glänzen.

Bei den Mainboards setzt man auf die BTC-Reihe von ASRock, die ebenfalls auf Mining ausgelegt ist. Eine energieeffiziente Auswahl verspricht man bei Prozessor und Netzteil.

Mining Rig Compact.
Foto: Techbold

Vorkonfiguration möglich

Optional bietet man für einen Aufpreis von 200 Euro ein "Plug & Mine"-Paket an, dank dem auch mit der Materie wenig vertraute Nutzer schnell starten können sollen. Dabei wird Seitens Techbold eine Vorkonfiguration von Mainboard und Grafikkarten vorgenommen, mit welcher die Rechenleistung auf das angegebene Maximum gesteigert wird.

Dazu wird Windows 10 Pro vorinstalliert, inklusive sämtlichen Treibern. Das System wird derart vorkonfiguriert, dass zum Mining von Ethereum lediglich der öffentliche Schlüssel der eigenen digitalen Geldbörse (Wallet) eingegeben werden muss.

3.600 bis 6.000 Euro

Je nach Ausführung fallen für die Techbold-Miningrechner zwischen 3.600 und 6.000 Euro an. Der Händler verspricht, dass die Rechner binnen drei bis fünf Tagen abholbereit zusammengebaut bzw. binnen vier bis sieben Tagen kostenlos zugestellt werden. (red, 19.09.2017)