Peter Wurm (Mitte) verglich "Hass von links" mit "IS-Schlächtern". Zu sehen ist er mit Parteiobmann Heinz-Christian Strache (FPÖ)

Foto: APA/Jäger

Der Nationalratsabgeordnete Peter Wurm (FPÖ) hat in einem Facebook-Posting den "Hass von links" in Österreich mit den "IS-Schlächtern" verglichen. Wurm kandidiert für die FPÖ bei der Nationalratswahl. Er teilte den Beitrag eines FPÖ-Bezirkspolitikers, der berichtet, beim Autofahren von einem anderen Auto geschnitten worden zu sein. Das soll aus politischen Motiven erfolgt sein. Wurm kommentiert das mit folgendem Originalzitat: "Ich bin sprachlos über so viel Hass von links – aber das bin ich auch bei den IS-Schlächtern, und für mich stehen beide mittlerweile auf einer Stufe!"

Foto: Screenshot

IS-Terrormiliz ermordete hunderte Menschen

Allein in den vergangenen Wochen sind durch Terroranschläge, die von der Terrormiliz "Islamischer Staat" reklamiert wurden, hunderte Menschen ums Leben gekommen. Am 17. August wurden in Barcelona 16 Personen ermordet, als ein Minivan durch die Flaniermeile Ramblas raste und Fußgänger rammte. Im Irak explodierten vor fünf Tagen eine Bombe und eine Autobombe, wodurch 74 Menschen getötet wurden.

Öllinger: "Letztklassige Hetze"

Eine Nachfrage bei Peter Wurm und der FPÖ, inwiefern "Hass von links" mit "IS-Schlächtern" vergleichbar sei, blieb vorerst unbeantwortet. Der grüne Nationalratsabgeordnete Karl Öllinger hat in"Stoppt die Rechten" bereits zuvor heftige Kritik an Aussagen Wurms getätigt. So hatte dieser Anfang Juni geschrieben, in Österreich gebe es "eine Gesinnungsdiktatur wie in Nordkorea". Auslöser war eine Aussage des Konzerthaus-Chefs Matthias Naske, der erklärte, den Musiker Andreas Gabalier nicht im Konzerthaus auftreten lassen zu wollen. In Nordkorea werden politisch Andersdenkende ermordet oder zu Arbeit in Straflagern verurteilt, wo sie gefoltert werden.

Die aktuellen Aussagen Wurms nennt Öllinger "absolut letztklassiger Hetze und miese Unterstellungen". Er weist darauf hin, dass der Vorfall, auf den der FPÖ-Bezirkspolitiker hinwies, "noch nicht einmal ansatzweise geklärt" sei. (fsc, 19.9.2017)