Leipzig – Leipziger Forscher haben eine Methode entwickelt, um Geruchsproben von frei lebenden Säugetieren einzufangen. Dies ermöglicht beispielsweise Probenentnahmen aus kurzer Entfernung bei an Menschen gewöhnten Tieren oder aus Nestern und Ruheplätzen von Tieren, wie das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig mitteilte.

Das Verfahren ist demnach hilfreich bei Studien etwa zur Kommunikation mit Gerüchen, zum Gesundheitszustand oder der Fortpflanzungsbereitschaft von Tieren. Säugetiere kommunizieren miteinander unter anderem über Gerüche. So erkennen sie verwandte oder befreundete Artgenossen oder finden den passenden Fortpflanzungspartner. Das Einfangen von Gerüchen im Freiland ist bisher allerdings schwierig. Die Max-Planck-Forscher wandten nun gemeinsam mit Wissenschaftern der Universität Leipzig eine Methode aus der Pflanzenökologie an, um frei lebenden Säugetieren Körpergeruchsproben zu entnehmen.

Adsorptionsfalle und Massenspektrometer

Für ihre Studie fingen die Forscher die Umgebungsluft von frei umherlaufenden Erdmännchen in Gehegen in einer sogenannten Adsorptionsfalle ein. Die Luft analysierten sie dann mit Hilfe eines speziellen Massenspektrometers auf ihre chemische Zusammensetzung. Dabei wurden unter anderem die Entfernung zum Tier oder die Menge der zu prüfenden Luft berücksichtigt.

Das Verfahren ermögliche künftig die Beantwortung biologischer Fragestellungen "zur Kommunikation mit Gerüchen, einschließlich zum Beispiel chemische Signaturen der Verwandtschaft, Ernährungsweise, des individuellen Gesundheitszustands oder der Fortpflanzungsbereitschaft", erklärte Forschungsgruppenleiterin Anja Widdig. Die Studie wurde in der Zeitschrift "Methods in Ecology and Evolution" veröffentlicht. (APA, 24.9.2017)