Das Yota 3 ist da.

Foto: Yota

Ein gutes Gerät, aber zu einem stolzen Preis. So lautete, knapp zusammengefasst, das Urteil des WebStandard zum Yotaphone 2 Anfang 2015. Seitdem war nur wenig – und vor allem wenig Gutes – vom Hersteller zu hören. Berichtet wurde von zerstrittenen Firmeneignern aus China und Russland und einem Machtkampf um die Vorherrschaft im Unternehmen.

Trotz aller Turbulenzen hat es nun die dritte Generation des Handys, genannt Yota 3, auf den Markt geschafft. Es handelt sich um ein Gerät mit Mittelklassehardware, das sich einmal mehr mit einem E-Ink-Zweitdisplay von der Masse abheben soll. Aber auch diesmal setzt man nicht unbedingt auf einen Schnäppchenpreis, berichtet Engadget.

Mittelklasse ohne Kopfhörer-Klinke

Doch der Reihe nach. Das Handy nutzt als Hauptbildschirm ein 5,5-Zoll-AMOLED-Panel, das mit 1.920 x 1.080 Pixel auslöst. Unter dem Aluminiumgehäuse arbeitet ein Snapdragon-625-Chip von Qualcomm nebst vier GB RAM. Der Hauptspeicher umfasst entweder 64 oder 128 GB. Per microSD-Karte kann erweitert werden, sofern man dafür einen der beiden SIM-Slots aufgibt.

Der über den USB-C-Port aufladbare Akku mit 3.300 mAh unterstützt Schnellaufladung mit bis zu 9V/2A. Für den Anschluss von Kopfhörern muss ebenfalls auf den USB-Anschluss, einen Adapter oder Bluetooth zurückgegriffen werden, denn auf die 3,5mm-Klinke hat man verzichtet. Entsperren lässt sich das Handy auch mit dem frontseitigen Fingerabdruckscanner.

Dem Dualkamera-Trend ist man nicht gefolgt. Die Hauptkamera ist ein Solo-Modul mit f/1.9-Blende und dualem Phase-Detection-Autofokus, das mit 12 MP aufnimmt. Die Frontkamera nutzt einen 13-MP-Sensor (f/2.2).

HD-E-Ink-Display

Soweit, so unspektakulär. Auf der Rückseite liegt neben der Kamera allerdings auch noch ein E-Ink-Display des Typs Carta II mit einer Diagonale von 5,2 Zoll und HD-Auflösung (1.280 x 720 Bildpunkte). Das bedeutet einen Gewinn an Größe und Auflösung im Vergleich zum Vormodell (4,7 Zoll, 960 x 540). Darunter sind drei kapazitive Navigationstasten angebracht.

Gedacht ist der E-Ink-Bildschirm als nützliches Hilfsmittel und Stromspar-Werkzeug. Verwendet werden kann es etwa, um Selfies mit der Hauptkamera zu schießen. Während es wieder einzelne Apps mit speziell auf den Zweitbildschirm abgestimmten Funktionen geben dürfte, lässt sich aber prinzipiell jedes Programm oder das ganze System auf der Rückseite anzeigen.

Die Sinnhaftigkeit variiert freilich je nach Anwendung, zumal hier nur monochrome Farbdarstellung zur Verfügung steht und E-Ink-Displays auch zu langsam aktualisieren, um etwa Videos flüssig darzustellen. Primär geht es hier freilich ums Energiesparen, denn der Bildschirm ist üblicherweise Stromfresser Nummer Eins bei Smartphones. Die E-Ink-Technologie sticht hier hervor, weil sie etwa statische Inhalte nach einmaligem Laden dauerhaft ohne weiterem Stromverbrauch anzeigen kann.

Erneut gewagter Preis

Für das Yota 3 sind vorerst nur die chinesischen Preise bekannt, das Gerät soll aber auch in anderen Märkten verfügbar werden. Die Basisausgabe mit 64 GB Speicher kommt in der Volksrepublik auf 3.700 Yuan, was aktuell knapp 469 Euro entspricht. Die 128-GB-Ausgabe schlägt mit 4.300 Yuan (rund 545 Euro) zu Buche. (red, 20.09.2017)