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Tom Dumoulin im Anstieg auf den Fløyen.

Foto: reuters/scanpix

Bergen – Tom Dumoulin fuhr am Mittwoch bei der Rad-WM in Bergen mit einem fulminanten Ritt zum Weltmeistertitel im Zeitfahren. Trotz Regens ließ der Niederländer auf dem anspruchsvollen, 31 Kilometer langen Kurs mit eklatanter Schlusssteigung in 44:41,00 Minuten die Konkurrenz weit hinter sich.

Der Sieger des Giro d'Italia holte Gold vor dem ehemaligen Skispringer Primoz Roglic (Slowenien, +57,79 Sekunden) und Tour- sowie Vuelta-Champion Christopher Froome (Großbritannien, +1:21,25 Minuten). Dumoulin hatte von Beginn an die besten Zwischenzeiten hingelegt.

Der deutsche Titelverteidiger Tony Martin belegte den neunten Platz. Die beiden österreichischen Teilnehmer landeten nicht im Vorderfeld. Lukas Pöstlberger (+4:14.41) wurde 46, Riccardo Zoidl (+4:46.43) folgte als 47.

Tausende Fans sorgten bei dem Rennen in der norwegischen Hafenstadt für beste Atmosphäre, besonders am Anstieg zum 320 Meter hohen Hügel Fløyen standen die Zuschauer dicht an dicht. Durchschnittlich 9,1 Prozent Steigung mussten die Fahrer hier überwinden.

Dumoulin und Froome verzichteten vor dem Anstieg auf den Wechsel von der Zeitfahrmaschine auf das etwa zwei Kilo leichtere Straßenrad. Die Entscheidung des Weltverbands UCI, den Fahrern erstmals den Umstieg auf ein anderes Gerät zu ermöglichen, war ebenso wie die vergleichsweise geringe Streckenlänge umstritten gewesen. Rund zehn Sekunden würde man durch den Wechsel verlieren, hatte Zoidl geschätzt, der Bonus durch das leichtere Straßenrad sei aber ungleich höher.

Der Sieg Dumoulins komplettiert den niederländischen Fischzug im Kampf gegen die Uhr. Am Dienstag hatten im Frauenbewerb bereits Annemiek van Vleuten und Anna van der Breggen für einen Doppelsieg gesorgt. (sid, red, 20.9.2017)

WM-Einzelzeitfahren Herren, Mittwoch
(31 km, 64 Teilnehmer)

1. Tom Dumoulin (NED) 44:41 Minuten
2. Primoz Roglic (SLO) +0:57 Min.
3. Chris Froome (GBR) +1:21
4. Nelson Oliveira (POR) +1:28
5. Wasil Kirijenka (BLR) +1:28
6. Gianni Moscon (ITA) +1:29

Weiters:
46. Lukas Pöstlberger +4:14
47. Riccardo Zoidl +4:46 (beide AUT)