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In Indien mussten zahlreiche Bars aufgrund der neuen Regelung ihre Gäste aufs Trockene setzen.

Foto: AP/Bruce Schreiner

Neu-Delhi/London – Der Johnnie-Walker- und Smirnoff-Hersteller Diageo erwartet in Asien in den kommenden Monaten Gegenwind. Zum einen werde sich das Verkaufsverbot von Alkohol im Umkreis von indischen Autobahnen negativ auswirken, teilte der Marktführer am Mittwoch mit. Zum anderen fehlten die Vorratskäufe der Chinesen für ihr Neujahrsfest, das 2018 erst auf den 16. Februar fällt.

Verbot seit April

Wegen massiver Probleme mit betrunkenen Autofahrern hatte der Indiens Oberster Gerichtshof im Frühjahr ein Verkaufsverbot für Alkohol im Umkreis von 500 Metern von Autobahnen verfügt. Davon sind auch alle Hotels und Gaststätten betroffen. Im August veröffentlichte der Gerichtshof eine Mitteilung, die das Verbot innerhalb städtischer Gebiete wieder aufhob.

In der Zwischenzeit wurden sowohl Barbesitzer als auch Bundesregierungen kreativ: Um das Verbot zu umgehen, wurden mehrere Autobahnen in den Bundesstaaten Rajasthan, Maharashtra und Westbengalen in Landstraßen umgewidmet. In dem stark von Tourismus geprägten Bundesstaat Kerala errichteten Barbesitzer Labyrinthe vor ihren Gaststätten, um den Weg für Gäste zu verlängern, wie der "Guardian" berichtete.

Großer Absatzmarkt

Indien ist für den britischen Spirituosenhersteller Diageo der größte Markt im asiatisch-pazifischen Raum mit einem Umsatzwachstum von zwei Prozent im Bilanzjahr 2016/17 (per Ende Juni). Der Branchenzweite Pernod Ricard mit seinen Marken Mumm und Absolut Wodka hatte schon im April vor Einbußen in Indien infolge des Verkaufsverbots gewarnt.

Diageo erzielte im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt ein Umsatzplus von 15 Prozent auf 12,1 Milliarden Pfund (13,7 Milliarden Euro) und einen Anstieg des operativen Gewinns um ein Viertel auf 3,6 Milliarden Pfund. (APA, Reuters, red, 21.9.2017)