Der Brief im Wortlaut:

"Danny and Doug,

My walkie talkie is busted so I had to write this note instead. I heard you launched a 'Stranger Things' pop-up bar at your Logan Square location. Look, I don't want you to think I'm a total wastoid, and I love how much you guys love the show. (Just wait until you see Season 2!) But unless I'm living in the Upside Down, I don't think we did a deal with you for this pop-up. You're obviously creative types, so I'm sure you can appreciate that it's important to us to have a say in how our fans encounter the worlds we build.

We're not going to go full Dr. Brenner on you, but we ask that you pleas (1) not extend the pop-up beyond its 6 week run ending in September, and (2) reach out to us for permission if you plan to do something like this again. Let me know as soon as possible that you agree to these requests.

We love our fans more than anything, but you should know that the demogorgon is not always as forgiving. So please don't make us call your mom.

Thanks"

Chicago – Üblicherweise gehört der Erhalt von Post aus der Rechtsabteilung großer Unternehmen zu den unerfreulichen Dingen im Leben. Das mag zwar auch auf den Brief zutreffen, den zwei Unternehmer aus Chicago von Netflix bekommen haben – der Stil der Unterlassungsaufforderung des Streamingriesen wirkte aber wohl entlastend.

Wie das Chicagoer Newsportal dnainfo.com berichtet, eröffnete die Bar "The Upside Down" im August – komplett im Stil des Universums der Netflix-Serie "Stranger Things" gehalten. Das Lokal ist als Pop-Up-, also temporär eingerichte Bar konzipiert – und wird wohl tatsächlich wieder verschwinden. Denn die Juristen des Streamingkonzerns schickten einen Brief an die Betreiber, den Betrieb nach dem 1. Oktober einzustellen.

Das "The Upside Down" in Chicago.

"Zwingt uns nicht, eure Mutter anzurufen"

Allerdings ist das Schreiben nicht im Juristenenglisch gehalten, sondern mit Anspielungen auf die erfolgreiche Mystery-Serie gespickt: "Wenn ich nicht im 'Upside Down' (das geheimnisvolle Paralleluniversum in der Serie, Anm.) lebe, glaube ich nicht, dass wir eine Vereinbarung für euer Pop-Up getroffen haben", schreibt der Netflix-Jurist etwa.

Er bittet die Betreiber, die Bar wie geplant nach September nicht mehr zu betreiben und sich in Zukunft an Netflix zu wenden, wenn sie ähnliche Pläne verfolgen. Und: "Bitte zwingt uns nicht, eure Mutter anzurufen".

In einem E-Mail an dnainfo.com schreibt Barbetreiber Jared Saul, er hätte "diese unglaubliche Party" sicher weitergefeiert, hätte Netflix es erlaubt, er sei Netflix aber nicht böse. Die zweite Staffel von "Stranger Things" ist ab 27. Oktober verfügbar. (red, 21.9.2017)