Quallen der Gattung Cassiopea liegen meist verkehrt herum auf dem Meeresboden.
Foto: Caltech

Pasadena – Bisher ging man davon aus, dass Schlaf an ein zentrales Nervensystem gekoppelt ist. Mit anderen Worten: Wer über kein solches verfügt, schläft auch nicht. Doch nun belehrte eine Qualle die Wissenschafter eines Besseren: Wie ein Team um Paul Sternberg vom California Institute of Technology in Pasadena im Fachjpournal "Current Biology" berichtet, besitzen Vertreter der Quallengattung Cassiopea durchaus ein Art Wach- und Schlafzyklus.

Normalerweise findet man diese Nesseltiere mit den Tentakeln nach oben am Meeresboden sitzend. Sie pulsieren ab und zu und filtern ihre Nahrung aus dem Meerwasser ihrer Umgebung. Eingehende Beobachtungen zeigten allerdings, dass diese Tiere während der Nachtstunden deutlich inaktiver sind und dabei auch kaum auf Umweltreize reagieren. Da Quallen zu den ältesten mehrzelligen Lebewesen überhaupt zählen, könnte die Entdeckung bedeuten, dass Schlaf evolutionär älter ist als vermutet. (tberg, 22.9.2017)