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Mark Zuckerberg will nicht, dass seine Plattform benutzt wird, um "die Demokratie zu untergraben".

Foto: AP/Manu Fernandez

San Francisco / Moskau / Wien – Russland bestreitet, während der Präsidentschaftswahl der USA im vergangenen Jahr politisch motivierte Spots auf Facebook geschaltet zu haben. "Wir wissen nicht einmal, wie so etwas gemacht wird", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag während einer Telefonkonferenz mit mehreren Reportern.

Zuvor war bekannt geworden, dass rund 3.000 Anzeigen im Wert von rund 100.000 Dollar (83.500 Euro) von einer – höchstwahrscheinlich russischen – Organisation bezahlt worden waren. Sie sollen einem Facebook-Mitarbeiter zufolge in Zusammenhang mit der "Troll-Fabrik", einem Unternehmen mit Sitz in St. Petersburg, stehen. Die Inserate hatten vielfach polarisierende Standpunkte zu Themen wie Einwanderung, Ethnie und Rechte von Homosexuellen vorgebracht.

Das war von Facebook bereits vor einem Monat in einer internen Berichterstattung festgestellt worden. Das Unternehmen hatte die Spots damals nicht an den US-Kongress weiterleiten wollen, der die mutmaßliche Verwicklung Russlands in die US-Wahl untersucht. In einer Direktübertragung aus der Zentrale in Menlo Park nahe San Francisco gab Facebook-CEO Mark Zuckerberg nun bekannt, die Ermittlungen unterstützen zu wollen. Er begründete seinen Sinneswandel damit, nicht zu wollen, "dass jemand unsere Mittel benutzt, um die Demokratie zu untergraben".

Оrganization Global Outlook

Außerdem kündigte er an, politisch motivierte Werbung in Zukunft deutlicher zu kennzeichnen, um erkennbar zu machen, welche Spots in Verbindung mit einer Wahl geschaltet werden. Zudem wolle Facebook mit den Wahlkommissionen intensiver zusammenarbeiten und politische Botschaften in Werbungen genauer überprüfen.

Neben Facebook wird der Kongress auch Unternehmen wie Twitter und Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, untersuchen. Das bestätigte Adam Schiff, jener Demokrat, der an der Leitung des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses beteiligt ist. (cm, 22.9.2017)