Paris – Die französische Regierung hat die Verordnungen für die Arbeitmarktreform am Samstag veröffentlicht und damit in Kraft gesetzt. Staatspräsident Emmanuel Macron hatte die Texte am Freitag unterzeichnet. Erste Reform-Bausteine wie die Regelung zur Heimarbeit sind nach den Worten des Staatschefs sofort anwendbar, bei anderen könne dies noch bis zum Jahreswechsel dauern.

Am Samstag sind in Paris erneut Zehntausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Es handelte sich hauptsächlich um Anhänger des Linkskandidaten bei der vergangenen Präsidentenwahl, Jean-Luc Melenchon. Die Demonstranten versammelten sich auf dem zentralen Platz der Bastille. Auf Spruchbändern war zu lesen: "Macron – Präsident der Reichen" oder "Widerstand! Widerstand!".

Macrons erste große Reform

Die Lockerung des Arbeitsrechts ist Macrons erste große Reform. Im Kampf gegen die hohe Arbeitslosigkeit von rund zehn Prozent wird die Rolle von Branchen- und Betriebsvereinbarungen gestärkt, der Kündigungsschutz wird teilweise gelockert. Weltkonzerne können Kündigungen aussprechen, wenn sie Schwierigkeiten in Frankreich – und nicht in der gesamten Gruppe – haben. Entschädigungen für ungerechtfertigte Kündigungen werden begrenzt. Hundertausende hatte in Frankreich bereits gegen die Reform protestiert. (APA, 23.9.2017)