New York – Sechs Jahre nach Beginn des Bürgerkrieges in Syrien hat sich der Außenminister des Landes in einer Rede vor den Vereinten Nationen siegessicher gezeigt. Ein militärischer Sieg sei "jetzt in greifbarer Nähe", sagte Walid al-Muallem am Samstag bei der UN-Vollversammlung in New York.

Seine Siegesgewissheit stützte der Minister unter anderem darauf, dass die Städte Aleppo und Palmyra wieder unter Regierungskontrolle sind.

Syrien-Gespräche

Die Vereinten Nationen wollen in den kommenden Wochen weitere Syrien-Gespräche einberufen, nachdem bei den sechs vorherigen Runden nur geringe Fortschritte erzielt worden waren. Al-Muallem bekräftigte am Samstag, sein Land stehe für eine Lösung ohne eine Rolle für Präsident Bashar al-Assad nicht zur Verfügung. Die syrische Regierung verweigere "jegliche Einmischung von außen in politische Entscheidungen, die die Zukunft Syriens betreffen".

Der Westen wirft dem syrischen Militär Gräueltaten gegen Zivilisten und den Einsatz von verbotenen Chemiewaffen vor. Muallem wies den Vorwurf des Chemiewaffeneinsatzes in seiner Rede erneut zurück. Seit dem Beginn des Konflikts in Syrien im Frühjahr 2011 sind nach UN-Schätzungen mehr als 330.000 Menschen getötet worden. Mehr als fünf Millionen Syrer wurden in die Flucht getrieben. (APA, 23.9.2017)