Yangon / New York – Myanmars UN-Botschafter Hau Do-suan hat den Vorwurf der ethnischen Säuberung gegen die muslimische Minderheit der Rohingya zurückgewiesen. "Die führenden Politiker in Myanmar haben lange für Freiheit und Menschenrechte gekämpft. Wir tun alles, um einen Genozid zu verhindern", sagte Hau am Montag in seiner Rede vor der UN-Generalversammlung in New York.

Hau nahm dabei sein "Recht auf Erwiderung" wahr, um den wiederholten Vorwürfen anderer UN-Mitglieder während der sechstägigen Konferenz zu widersprechen, berichtete der US-Sender ABC News. Demnach sei die Anschuldigung "unverantwortlich" und "unbegründet". Aus Myanmar, wo die Mehrheit der Bevölkerung buddhistischen Glaubens ist, sind seit Ende August mehr als 430.000 Rohingya ins benachbarte Bangladesch geflohen. Das Militär soll im Bundesstaat Rakhine brutal gegen die Muslime vorgehen.

Massengrab mit Hindus entdeckt

Unterdessen wurden nach Armeeangaben im Norden von Rakhine in einem Massengrab 17 weitere Leichen entdeckt. Dem Militär zufolge handelt es sich um Hindus, die bei einem Überfall von Rohingya-Rebellen getötet wurden. Insgesamt seien damit schon 45 Leichen in dem Grab entdeckt worden. Eine unabhängige Überprüfung ist nicht möglich, weil Myanmar die Krisenregion abgeriegelt hat.

Die Vereinten Nationen hatten Myanmar zuvor "ethnische Säuberung" vorgeworfen. Die Armee ihrerseits wirft der muslimischen Rebellengruppe Arsa (Arakan Rohingya Salvation Army) Terror vor. Neben Muslimen sind in Rakhine auch Buddhisten und Hindus auf der Flucht. (APA, 26.9.2017)