Russland will Auskunft über die genaue Herkunft der eingeführten Äpfel.

Foto: apa/Roland Weihrauch

Belgrad/Moskau – Der heurige starke Anstieg beim serbischen Obst- und Gemüseexport nach Russland hat in Moskau offenbar starken Verdacht geweckt, dass es sich dabei auch um Produkte aus Drittländern handeln dürfte. Die russischen Behörden haben Belgrad nun aufgefordert, ihnen bis zum 2. Oktober genaue Daten über die Gemüse- und Obstanbauflächen zuzustellen.

Die Information wurde laut Tageszeitung "Politika" (Dienstag) von Landwirtschaftsminister Branislav Nedimovic bestätigt. Nach Angaben seines Ministeriums belief sich der Agrarexport nach Russland auf 211 Millionen Dollar (177,8 Mio. Euro) in den ersten sechs Monaten bzw. lag um 30 Millionen Dollar höher als in der vorjährigen Vergleichsperiode. Beim Gemüseexport wurde ein Zuwachs von 22 Prozent verbucht, bei Obst um zehn Prozent.

Export von 220.000 Tonnen Äpfeln

Strittig dürften der Zeitung zufolge vor allem die in den letzten Jahren anhaltend gestiegenen Apfellieferungen nach Russland sein. Im Vorjahr wurden laut Amtsangaben 220.000 Tonnen Äpfel ausgeführt, dabei 75 Prozent nach Russland. Noch 2006 belief sich der Apfelexport Serbiens auf nur 35.000 Tonnen. Unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise berichtete das Blatt, dass 15 bis 25 Prozent der Äpfel aus Drittländern, allem voran aus Polen, stammen dürften.

Serbiens Wirtschaft, speziell die Landwirtschaft, profitiert seit Jahren von den EU-Sanktionen gegen Russland. (APA, 26.9.2017)