Rom/Tripolis – Die libysche Küstenwache hat in den ersten acht Monaten dieses Jahres rund 16.000 Migranten im Mittelmeer gerettet. Das berichtete der italienische Innenminister Marco Minniti am Montagabend bei einer Buchpräsentation.

Minniti drängt darauf, dass die EU in Afrika denselben Betrag investiert, den sie für die Schließung der Balkanroute ausgegeben hat. "In diesen Jahren war der Menschenhandel in Libyen ein teuflischer Wirtschaftssektor, der hohe Umsätze generiert hat. Wenn man die Menschenhändler besiegen will, muss man eine saubere und transparente Wirtschaft aufbauen", sagte Minniti im Gespräch mit Journalisten.

Abkommen mit Libyen

Italien hat ein Abkommen mit Libyen zur Ausbildung von Mitgliedern der Küstenwache unterzeichnet; diese Zusammenarbeit zeigt laut Minniti bereits Resultate. So sei die Zahl der Ankünfte von Flüchtlingen in Süditalien seit Juli stark zurückgegangen. Das sei auch der Zusammenarbeit zu verdanken, die Italien mit 14 Bürgermeistern libyscher Städte eingegangen sei.

"Die Bürgermeister helfen uns bei der Bekämpfung des Menschenhandels, und wir helfen ihnen bei der Umsetzung eines positiven Entwicklungsprojekts für Libyen", betonte Minniti. Italien wolle in Libyen Krankenhäuser und Schulen errichten, wobei die Zusammenarbeit mit den dortigen Bürgermeistern besonders wichtig sei. (APA, red, 26.9.2017)