APA-DeFacto untersuchte, ob nach der Elefantenrunde auf Puls4 Bots zum Einsatz kamen

Foto: APA/Pfarrhofer

Social Bots – das sind Profile in den Sozialen Netzwerken, hinter denen kein Mensch steht – sind zuletzt im deutschen Wahlkampf ein Thema gewesen. Österreich hingegen ist laut einer Auswertung von APA-DeFacto, der Medienanalysetochter der Austria Presse Agentur, bisher weitgehend "Bot-frei". Ziel eines Social Bots ist es, die öffentliche Debatte mit automatisierten Postings zu beeinflussen.

Während der Elefantenrunde auf Puls 4 vergangenen Sonntag wertete APA-DeFacto auf Twitter die Hashtags #puls4, #nrw17 und #nrw2017 24 Stunden lang aus. Von den 2.494 aktiven Usern wurden sechs Accounts als Social Bots eingestuft, die 52 Posts absetzten – von insgesamt 15.036 Postings. Damit kamen die Meinungsroboter laut APA-DeFacto auf einen Anteil von 0,3 Prozent des Gesamtdiskurses.

ÖVP-Thematik

Unter den aktivsten oder einflussreichsten 150 Accounts der Debatte fand sich laut APA-DeFacto nur ein User, der mit hoher Wahrscheinlichkeit als Social Bot zu klassifizieren sei. Der Account @_Riki007 wurde am Tag der Debatte eingerichtet, hat kaum Follower, überschritt die 50 Tweets binnen 24 Stunden und konzentrierte sich ausschließlich auf ÖVP-Thematiken.

Die Auswertung von APA-DeFacto stützt sich auf einen Kriterienkatalog des Oxford Internet Institute, das erstmals 2016 zur Brexit-Abstimmung in Großbritannien sowie zur US-Präsidentschaftswahl Social oder Hochfrequenz Bots auf Twitter nachwies. Laut Philip Howard, Professor an der Universität Oxford, wurde ein Drittel aller Pro-Trump-Tweets auf Hochfrequenz Bots zurückgeführt – bei Hillary Clinton waren es 22 Prozent. (APA, 26.9.2017)