Gastiert am Donnerstag in Wien: Beth Ditto.

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Siebzehn Jahre lang arbeitete Mary Beth Patterson, die den Künstlernamen Beth Ditto angenommen hat, mit Nathan Howdeshell und Hannah Blielie unter dem Bandnamen Gossip an dem Ruf, die Hipsten von ganz Arkansas zu sein. Die flotte Mischung aus Disco und Punk sowie die Attitüde als queere Landeier sorgten dafür, dass Sängerin Ditto zum Model und zur Muse für Modemacher wie Jean-Paul Gaultier und Karl Lagerfeld wurde.

Ditto ist Vorbild für alle Unangepassten und ein feministisches Identifikationsmodell. Dazu ist sie aber noch eine große Sängerin, die sich den nötigen Widerstandsgeist als Teil der Riot-Grrrl-Szene holte.

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Im Vorjahr löste sich Gossip auf, jetzt kämpft Ditto unter ihrem Künstlernamen weiter, vor allem aber beweist sie mit dem heuer erschienen Solodebüt Fake Sugar, dass sie in der musikalischen Tradition großer Künstlerinnen der 1970er- und 1980er-Jahre steht: Dolly Parton, Bonnie Tyler, Aretha Franklin, Chrissie Hynde, Debbie Harry oder Christine McVie sind die Referenzen, und die Platte ist auch eine Verbeugung vor ihrer Südstaatenherkunft.

Mit Soulrock, Blues, Gospel, 1980er-Folkpop, Motown-Girlgroup-Lässigkeit oder Discofunk zeigt sie ihre stilistische Bandbreite. Live wird Beth Ditto von einem Quartett bestehend aus Gitarristin, Keyboarderin, Schlagzeuger und Bassist unterstützt. Am Donnerstag spielt sie live in Wien. (dog, 26.9.2017)