Die steirische Polizei warnte am Mittwoch vor einer zusehends öfter angewendeten Masche von Betrügern: Erst am Dienstag lockten Unbekannte einer 36-jährigen Trafik-Angestellten im obersteirischen Bad Aussee telefonisch Bitcoin-Gutscheincodes heraus. Der Schaden war mit rund 100 Euro in diesem Fall zwar nicht hoch, österreichweit waren seit Ende August aber über 60 solche Fälle zu verzeichnen.

Masche

Die Frau war am Dienstagvormittag telefonisch von angeblichen Mitarbeitern einer Firma angerufen, die Bitcoin-Gutscheinbons "überprüfen" sollten. Aufgrund von angeblichen Fehlermeldungen im System forderten die Unbekannten die 36-Jährige auf, einen Gutscheincode zu aktivieren und telefonisch durchzugeben, was sie auch tat. Einer weiteren solchen "Aufforderung" kam die 36-Jährige aber nicht mehr nach, sie legte auf und alarmierte die Polizei.

Bei diesem laut Landespolizeidirektion "adaptierten Betrugsphänomen" werden die Inhaber von Trafiken, Tankstellen und Postpartner-Stellen via Telefon von Betrügern ins Visier genommen. Waren in der Vergangenheit noch Telefonwertkarten und Bons für Online Prepaid-Zahlungsmittel Ziel der Täter, werden seit Neuestem die Codes der Ladebons für Bitcoins erfragt.

Ablauf

Für die Opfer ist vorerst nicht ersichtlich, dass sie Ziel eines Betruges sind: Die Täter geben sich als Mitarbeiter von Bitcoin Vertriebsstätten oder sonstigen Firmen aus. Zudem ändern sie durch technische Maßnahmen ihre Telefonnummern, sodass der Eindruck entsteht, der Anruf käme tatsächlich vom Vertragspartner. Bei den bis zu 90 Minuten dauernden Gesprächen versuchen die männlichen wie weiblichen Täter auch, ihre Opfer mit Drohungen wie Jobverlust oder finanzielle Haftung unter Druck zu setzen. (APA, 27.9.2017)