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Mehrere südafrikanische Städte, hier Johannesburg, waren am Mittwoch von Demonstranten blockiert.

Foto: Reuters / Siphiwe Sibeko

In Südafrika kam es am Mittwoch zu einem der größten Proteste seit dem Ende der Apartheid: Rund 200.000 streikende Arbeiter legten die Straßen in den Metropolen lahm. Tausende marschierten in dreizehn Städten in den neun Provinzen und machten ihrem Ärger Luft: "Schafft Arbeitsplätze!", stand auf Plakaten. "Zuma muss gehen", riefen sie und tanzten singend in roten T-Shirts des Gewerkschaftsbundes Cosatu durch die Innenstädte.

Der mit 1,2 Millionen Mitgliedern stärkste Arbeiterverbund und die Kommunistische Partei (SACP) hatten ihre Mitglieder aufgerufen, gegen Korruption und die Vereinnahmung des Staates zu protestieren. Die Gewerkschaftsmitglieder fordern Präsident Jacob Zumas Rücktritt. Ihm wird vorgeworfen, zu enge Beziehungen zu der reichen indischen Gupta-Familie zu pflegen, die sich wie ein Parasit in das Staatswesen gefressen habe. Sie soll die Politik Südafrikas mittlerweile maßgeblich mitbestimmen. Im Gegenzug profitieren Zuma und seine Familie sowie viele Kabinettsminister finanziell von den Abkommen mit dem Imperium. (Martina Schwikowski aus Johannesburg, 27.9.2017)