Brüssel – Die Europäische Union hat 2016 weniger Schlampereien und Misswirtschaft bei Zahlungen aus dem EU-Haushalt als in den Jahren davor verzeichnet. Zu dieser Einschätzung kommt der Europäische Rechnungshof in seinem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht.

Die geschätzte Gesamtfehlerquote bei den EU-Ausgaben im Jahr 2016 beläuft sich demnach auf 3,1 Prozent. Im Vergleich dazu betrug die Fehlerquote 2015 noch 3,8 Prozent und 2014 sogar 4,4 Prozent. Erstmals seit den jährlichen Zuverlässigkeitsprüfungen des EU-Rechnungshofs ab 1994 gaben die Prüfer ein eingeschränktes – und kein negatives – Urteil ab. "Das diesjährige eingeschränkte Prüfungsurteil zeugt von bedeutenden Verbesserungen bei den EU-Finanzen", sagte der Präsident des EU-Rechnungshofs, Klaus-Heiner Lehne.

Laut dem Jahresbericht wies etwa die Hälfte der EU-Ausgaben 2016 eine Fehlerquote auf, die unter der Wesentlichkeitsschwelle von zwei Prozent lag. Die Einnahmen der EU waren nicht mit wesentlichen Fehlern behaftet. Die geschätzte Fehlerquote bei den Agrar-Direktzahlungen lag bei 1,7 Prozent und in der Verwaltung bei 0,2 Prozent.

Anfälligster Bereich waren die Agrarhilfen zur Entwicklung des ländlichen Raumes, Umwelt, Klimapolitik und Fischerei, die eine Fehlerquote von 4,9 Prozent aufwiesen. Dahinter rangieren Struktur- und Regionalhilfen für ärmere Gebiete mit einer Fehlerquote von 4,8 Prozent. (APA, 28.9.2017)