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Pferdekutschen sind in Rom ein ständiges Streitthema.

Foto: REUTERS/Alessandro Bianchi/

Rom – Für die römischen Fiaker könnte es eng werden. Die Staatsanwaltschaft hat gegen 43 Inhaber der pittoresken Pferdekutschen, die Touristen zu Sehenswürdigkeiten wie der Spanischen Treppe oder zum Kolosseum fahren, Anklage eingebracht. Der Vorwurf lautet auf Tierquälerei, berichtete der Tierschutzverband LAV.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft sind die Pferde nicht artgerecht untergebracht. Ein Register über veterinärmedizinische Kontrollen fehle. Ob es zu einem Prozess kommt, entscheidet ein Gericht.

Pferdekutschen sind in der Stadt am Tiber ein ständiges Streitthema. Bürgermeisterin Virginia Raggi möchte sie jetzt durch elektrisch angetriebene Kutschen ersetzen. Ein roter Prototyp, der eine Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern erreicht, wurde von Ingenieuren der römischen Universität "La Sapienza" entwickelt. Davon sollen 20 gebaut werden und in Rom zum Einsatz kommen.

Die Pferdekutscher können freiwillig zur elektrischen Kutsche wechseln. Andernfalls werden sie mit ihren Pferden nur in den Parks historischer Villen fahren dürfen. Der Beschluss der Gemeinde löste unter den Kutschern Protest aus. Sie argumentieren, dass die "Botticelle" zum Stadtbild gehören wie das Kolosseum und der Trevi-Brunnen.

Die Kutscher weisen den Vorwurf zurück, dass Pferde unter dem städtischen Verkehr und der Hitze leiden. Im Sommer dürften zwischen 13.00 Uhr und 17.00 Uhr keine römischen Fiaker unterwegs sein. (APA, 28.9.2017)