Herbst und Frühling sind die Zeiten des großen Jucken.

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Jedes Jahr im Herbst, wenn Schule und Kindergarten beginnen, heißt es: "Läusealarm!". Häufig werden die kleinen Blutsauger mit chemischen Keulen bearbeitet. "Gegen solche Produkte wurden bei den Läusen aber bereits Resistenzen beobachtet", betont Sandra Papes, Naturkosmetikexpertin von "die umweltberatung", einer Einrichtung der Wiener Volkshochschulen.

Als ökologische Alternative empfiehlt Papes daher Essig, Mayonnaise oder Läusemittel auf Ölbasis. Was es sonst noch braucht: Einen Läusekamm mit langen Metallzinken. "Das Wichtigste bei der Bekämpfung von Kopfläusen ist das regelmäßige Behandeln", erklärt die Expertin.

Ihr Tipp: Haarpackungen mit Essig oder 80-prozentiger Mayonnaise und anschließendes Auskämmen mit dem Läusekamm entfernen die erwachsenen Läuse aus den Haaren. Wer lieber Spezialläusemittel verwenden möchte, solle am besten zu Produkten auf Ölbasis – zum Beispiel mit dem Silikonöl Dimeticon, Soja- oder Kokosöl – greifen.

Mehrmals gründlich auskämmen

Von Mitteln, die Insektizide wie Allethrin und Pyrethroide enthalten, rät Sandra Papes ab. "Diese können die Augen und Schleimhäute reizen." Das Um und Auf bei jeder Behandlungsmethode ist gründliches Auskämmen mit einem Läusekamm, bei gutem Licht und mit Hilfe eines Vergrößerungsglases. Je länger die Haare, desto länger sollten die Zinken des Kamms sein, empfiehlt die Naturkosmetikerin.

Über einen Zeitraum von fast drei Wochen müssen die Behandlungen regelmäßig wiederholt werden. Denn die Nissen, also die Eier der Kopfläuse, werden bei keiner Methode aus den Haaren entfernt, sondern nur die erwachsenen Tiere. Das bedeutet, nach ein paar Tagen schlüpfen wieder neue Läuse.

Eine Laus muss etwa alle 3 Stunden Blut saugen. Spätestens nach 55 Stunden ist demnach auch der letzte Parasit verhungert. "Deswegen reicht es, wenn alles was mit Haaren in Kontakt kommt, wie Kuscheltiere, Haarspangen, Bürsten und Textilien, drei Tage lang verräumt wird", erläutert Papes. Auch Polstermöbel und Matratzen brauchen weder eine chemische Behandlung noch eine Desinfektion. Zudem ist die Übertragung der Läuse von Haar zu Haar viel wahrscheinlicher als eine Übertragung über Textilien. "Das Hauptaugenmerk sollte auf wiederholten, gründlichen Kopfbehandlungen liegen", resümiert die Expertin. (red, 28.9.2017)