Wien – Kunstsammlerin Elisabeth Leopold, 91-jährige Witwe des Museumsgründers Rudolf Leopold und auf Lebenszeit Vorstandsmitglied in der Leopold Museum-Privatstiftung, ist am Donnerstag von Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) im Bundeskanzleramt mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet worden.

"Sie haben mit Ihrem diagnostischen Blick vernachlässigte Kunstwerke als außergewöhnliche Produkte der österreichischen Kunstgeschichte erkannt. Dieser interessierte Blick auf Artefakte der Vergangenheit hat eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Österreichs begründet", sagte Drozda. "Eine Sammlung von immenser Bedeutung und Wirkung bringt große Verantwortung mit sich. Durch Ihr Engagement hat sich das Museum Leopold zu einem immateriellen Fixpunkt in Österreichs kultureller Landschaft entwickelt. Nirgendwo sonst kann man das 'Fin de siècle' Wiens so eindrucksvoll bestaunen."

Elisabeth Leopold wurde 1926 in Wien-Hernals geboren. Bei ihrem Medizinstudium an der Universität Wien Medizin lernte die spätere Augenärztin Rudolf Leopold kennen, den sie 1953 heiratete. Die unermüdlich zusammengetragene einzigartige Sammlung wurde 1994 in die Leopold Museum-Privatstiftung eingebracht. Das Leopold Museum im Wiener Museumsquartier, wo neben den Hauptwerken der Sammlung regelmäßig Sonderausstellungen – bei denen sie fallweise auch als (Co-)Kuratorin fungiert – gezeigt werden, wurde am 21. September 2001 eröffnet. (APA, 28.9.2017)