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Ihm eilt der Ruf des gewieften Taktikers voraus: Thomas Tuchel.

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Julian Nagelsmann ist in Europa noch nicht angekommen.

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München – Der deutsche Fußball-Meister Bayern München will spätestens Mitte Oktober einen Nachfolger für den entlassenen Trainer Carlo Ancelotti präsentieren. "Wir haben keinen Zeitdruck, aber nach der Pause von zwei Wochen wollen wir eine Lösung haben", sagte Präsident Uli Hoeness dem Radiosender FFH.

Tuchel in Pole Position

Diese Lösung könnte der 44-jährige Thomas Tuchel sein: Nach Informationen der Sport Bild ist der ehemalige Coach von Borussia Dortmund der ganz klare Favorit auf den Posten. Bereits am Donnerstag war Tuchel als möglicher neuer Trainer ins Gespräch gebracht worden.

Ancelotti war nur wenige Stunden nach dem 0:3 in der Champions League bei Paris Saint-Germain entlassen worden. Als Interimstrainer betreut Ancelottis bisheriger Assistent Willy Sagnol die Mannschaft am Sonntag beim Auswärtsspiel gegen Hertha BSC. Der neue Coach könnte seinen Einstand dann am 14. Oktober gegen den SC Freiburg geben.

Bis Mai 2017 war Tuchel zwei Jahre lang Cheftrainer von Borussia Dortmund und gewann in diesem Jahr auch den DFB-Pokal. Differenzen mit der Klubführung führten in Dortmund zur Trennung. Unter anderem hatte es unterschiedliche Auffassungen gegeben, ob nur einen Tag nach dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus des BVB im April 2017 ein Match hätte ausgetragen werden dürfen.

Kandidat Nagelsmann ...

Auch Hoffenheim-Trainer Julian Nagelsmann wird als Kandidat gehandelt, wehrt Fragen zur Trainer-Diskussion beim FC Bayern aber ab. "Ich habe mich nicht damit beschäftigt, ich befasse mich nicht mit Spekulationen. Meine Medienabteilung hält alles von mir fern", sagte Nagelsmann am Donnerstag dem Fernsehsender Sport1.

Nagelsmann hatte erst im Juni seinen Vertrag bei 1899 Hoffenheim bis zum Jahr 2021 verlängert. Der gebürtige Bayer hatte vor wenigen Wochen in einem Eurosport-Interview ausführlich seine persönliche Vision als Chefcoach beim deutschen Rekordmeister publik gemacht.

"Der FC Bayern spielt in meinen Träumen schon eine etwas größere Rolle", sagte er unter anderem, entschuldigte sich aber später – auch per SMS bei Ancelotti. "Tut mir leid, dass diese Aussagen von mir so extrem große Wellen geschlagen haben. Das war keine Bewerbung von mir und hatte null aktuellen Bezug."

... europäisch in der Krise

Werbung in eigener Sache gelang Nagelsmann zuletzt ohnehin nur in der deutschen Bundesliga. Europäisch musste 1899 Hoffenheim am Donnerstag die vierte Pleite im vierten Europacup-Spiel der Klubgeschichte hinnehmen.

"Ich weiß, dass wir das als Mannschaft besser können, und das ärgert mich", sagte der Coach nach dem 1:2 in der ersten Auswärtspartie in der Europa League beim bulgarischen Serienmeister Ludogorez Rasgrad: "Wir haben viele Zweikämpfe verloren. So kannst du nicht gewinnen."

Nach dem 1:2 im ersten Spiel der Gruppe C gegen Sporting Braga droht der TSG das frühe Aus. In den nächsten beiden Partien gegen Istanbul Basaksehir ist der Bundesliga-Zweite, der in der Liga noch ungeschlagen ist, fast schon zum Siegen verdammt. (sid, APA, 29.9.2017)