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Donald Trump beantwortete am Freitag Journalistenfragen. Am Dienstag will er nach Puerto Rico reisen

Foto: AP/Carolyn Kaster

San Juan/Washington – Die Verwüstungen auf der Karibikinsel Puerto Rico durch Hurrikan "Maria" sorgen für offenen Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und der Bürgermeisterin der Hauptstadt San Juan um die Washingtoner Hilfe. Trump warf Carmen Yulin Cruz am Samstag auf Twitter Führungsschwäche vor und behauptete, die Demokraten hätten ihr offenbar gesagt, dass sie "fies zu Trump sein muss".

Yulin Cruz hatte den Präsidenten am Freitag beschworen, mehr zu tun, damit in Puerto Rico eintreffende Hilfsgüter auch die betroffenen Menschen erreichten. "Wir sterben hier, und ihr tötet uns mit der Ineffizienz und der Bürokratie", sagte Yulin Cruz an die Adresse von Trump. "Ich habe genug davon, höflich zu sein (...). Ich bin fuchsteufelswild."

Weitreichende Stromausfälle

Die Karibikinsel war am 20. September direkt von "Maria" getroffen und schwer verwüstet worden. Die meisten Menschen sind weiter ohne Stromversorgung, es mangelt an Lebensmitteln, Trinkwasser und Benzin.

Die Trump-Regierung hatte in dieser Woche ihre Hilfsleistungen für das US-Außengebiet beschleunigt, nachdem ihr vorgeworfen worden war, nicht genug für die notleidenden Puerto Ricaner zu tun. Berichten zufolge hängen aber viele Hilfsgüter nach der Ankunft in Containern fest und werden nicht an die betroffenen Menschen vor allem in entlegeneren Gebieten weitertransportiert – teils wegen Benzinmangels und beschädigter Straßen.

"Solche armseligen Führungsfähigkeiten der Bürgermeisterin von San Juan und anderen in Puerto Rico", twitterte Trump nun. Sie seien nicht in der Lage, ihre eigenen Leute zur Hilfe einzusetzen. "Sie wollen, dass alles für sie getan wird, obwohl es eine Gemeinschaftsanstrengung sein sollte."

Washington habe 10.000 Helfer entsandt, "und sie legen einen fantastischen Job hin", meinte der US-Präsident. Trump, der am Dienstag Puerto Rico besuchen will, beschuldigte in einem weiteren Tweet auch die US-"Lügenmedien", die Washingtoner Hilfen schlechtzumachen.

(APA, dpa, 30.9.2017)