Ahmedabat – In Indien ist ein Mann aus der niedrigsten gesellschaftlichen Kaste von Angehörigen einer höheren Kaste getötet worden, nachdem er sich eine hinduistische Tanzvorstellung angesehen hatte. Nach Angaben der Polizei vom Montag wurden der 21-jährige Jayesh Solanki und sein Cousin am Sonntagabend im westlichen Bundesstaat Gujarat angegriffen.

Sie hatten sich demnach eine Aufführung beim hinduistischen Navratri-Festival angesehen. Acht Verdächtige seien wegen des mutmaßlichen Totschlags festgenommen worden.

Diskriminierungsverbot

Jayesh Solankis Cousin Prakash hatte der Polizei die Gewalttat gemeldet. Prakash gab an, die Cousins seien von einem Mann aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Dalit-Kaste beschimpft worden. Der Mann sei zunächst weggegangen, dann aber mit sieben anderen zurückgekehrt. Gemeinsam hätte die Gruppe die beiden verprügelt, dabei sei der 21-jährige Jayesh gegen eine Wand geschleudert worden. Im Krankenhaus wurde er nach Polizeiangaben für tot erklärt.

Die Mitglieder der Dalit-Kaste wurden früher als "Unberührbare" bezeichnet. Trotz eines inzwischen geltenden Diskriminierungsverbots werden sie auch heute noch ausgegrenzt und gehören zu den ärmsten Bevölkerungsschichten in Indien. Seit Juli hat Indien mit Ram Nath Kovind einen Präsidenten aus der Kaste der Dalit. (APA, 2.10.2017)