Das James-Webb-Weltraumteleskop soll zwischen März und Juni 2019 von Französisch-Guayana aus ins All gebracht werden.

Illustration: Nasa

Washington – Mit dem James Webb Space Telescope (JWST) von Nasa, Esa und der kanadischen Weltraumagentur CSA soll bald das bisher leistungsstärkste Weltraumteleskop ins All reisen. Wie die Nasa nun bekannt gab, wurde der Zeitpunkt für den Start auf ein Zeitfenster zwischen März und Juni 2019 verschoben.

Ursprünglich hätte das Teleskop die Erde schon 2014 verlassen sollen, ein enormer Kostenanstieg verzögerte den Bau aber deutlich. Zuletzt galt Oktober 2018 als Starttermin. Die Kosten des Projekts liegen bei rund 8,7 Milliarden Euro.

"Die Änderung des Startzeitpunkts geht nicht auf technische Funktionsprobleme zurück", sagte Thomas Zurbuchen, Wissenschaftsdirektor der Nasa in Washington. "Vielmehr dauert die Integration der verschiedenen Elemente des Teleskops länger als erwartet."

Überprüfung nach Plan

Konkret geht es dabei um den großen Sonnenschild, der das Weltraumteleskop vor Wärmestrahlen abschirmt. Er besteht aus einer speziellen Fertigung aus fünf Lagen Kapton, einem Polyimid, das mit Aluminium und dotiertem Silizium beschichtet wurde.

Die Überprüfung der wissenschaftlichen Instrumente am Johnson Space Center der Nasa in Houston, Texas, laufe planmäßig und zeige bisher zufriedenstellende Leistungsniveaus, hieß es. Im Gegensatz zu Hubble, das im sichtbaren, nahen ultravioletten und nahem infraroten Spektrum beobachtet, soll das JWST nahezu ausschließlich Infrarotastronomie betreiben.

Kürzlich gab die Nasa erste Details zum ersten, etwa einjährigen Beobachtungszyklus nach der Inbetriebnahme bekannt. Dazu gehört auch ein Programm von "Guaranteed Time Observations" für Wissenschafter, die an Design und Bau der Messinstrumente des Teleskops beteiligt waren. Zu den Himmelskörpern, die in dieser Phase genauer untersucht werden sollen, zählen der Jupitermond Europa und Saturnmond Enceladus. (red, 2.10.2017)