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Mehr als eine halbe Million Rohingya sind nach Bangladesch geflohen.

Foto: REUTERS/Cathal McNaughton

Genf – Mehr als zwei Millionen Menschen sind nach UN-Angaben in diesem Jahr vor Konflikten in ihren Heimatländern geflohen. Ende vergangenen Jahres hätten weltweit 65,6 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen müssen – ein Rekordwert, erklärte der Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, am Montag. Von ihnen seien 22,5 Millionen als Flüchtlinge registriert.

Grandi rief zu mehr internationaler Zusammenarbeit und Unterstützung auf. Dabei erinnerte er insbesondere an die mehr als eine halbe Million Rohingya-Muslime, die seit dem 25. August vor der Gewalt in Myanmar ins benachbarte Bangladesch geflohen sind.

Im selben Zeitraum seien 50.000 Menschen aus dem Südsudan geflüchtet, 18.000 wurden demnach aus der Zentralafrikanischen Republik vertrieben. Weiterhin flöhen jedoch aus keinem Land mehr Menschen als aus dem Bürgerkriegsland.

Ausgehöhlte Rechte

Grandi beklagte zudem, dass weltweit die Rechte und der Schutz von Flüchtlingen ausgehöhlt würden, darunter auch in den USA und in Europa: Oftmals trügen "verantwortungslose Politiker" dazu bei, Ängste in der Öffentlichkeit zu schüren. Als Beispiele für eine Beschneidung von Rechten von Flüchtlingen nannte er etwa "Grenzschließungen, restriktive Asylverfahren und unbefristete Haft unter schlimmen Bedingungen".

Um das wachsende Flüchtlingsproblem zu lösen, seien "Umsiedlungen" von Flüchtlingen unerlässlich. Mehr als 1,2 Millionen Flüchtlinge müssten umgesiedelt werden, viele Länder seien allerdings nicht zur Aufnahme bereit. (APA, 2.10.2017)