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Goldman Sachs nähert sich digitalen Währungen an.

Foto: Reuters/Brendan McDermid

New York – Digitale Währungen wie Bitcoin könnten laut einem Zeitungsbericht vor einem weiteren wichtigen Schritt in die etablierte Finanzwelt stehen. Mit der führenden US-Investmentbank Goldman Sachs prüfe derzeit die erste große Wall-Street-Firma den Einstieg in den direkten Handel mit Bitcoins und anderen digitalen Währungen. Das erfuhr das "Wall Street Journal" (Montag) aus eingeweihten Kreisen.

Allerdings befinde sich das Engagement noch in einer frühen Phase, ob wirklich eine entsprechende Geschäftseinheit eingerichtet werde, sei unklar. Eine Goldman-Sprecherin sagte, man erkunde derzeit, wie man das Interesse von Klienten an digitalen Währungen am besten bedienen könne. Bisher mischen Großbanken wie JPMorgan Chase oder Goldman Sachs vor allem bei Experimenten mit der Blockchain-Technologie mit, die etwa Bitcoin-Transaktionen protokolliert, aber auch zunehmend in der klassischen Finanzwelt ausprobiert wird.

Digitalwährungen aus Nische helfen

Sollte ein großer Wall-Street-Akteur offiziell in den Handel mit Digitalwährungen einsteigen, könnte dies Kryptogeld von der Nische in den Mainstream helfen. Trotz steigender Popularität kämpft etwa der Bitcoin weiter mit Imageproblemen, weil er sich wegen hoher Anonymität gut für illegale Geschäfte anbietet. Notenbanker und Ökonomen warnen zudem regelmäßig vor den heftigen Kursschwankungen und vermeintlichen Spekulationsblasen.

Der Bitcoin-Kurs reagierte nur wenig auf die Überlegungen von Goldman Sachs. Mit rund 4300 UD-Dollar notiert die Onlinewährung aktuell fast 14 Prozent unter dem Rekord von 4984 Dollar. Ende des Vorjahres war der Wert allerdings noch bei 860 Dollar gelegen. (APA, red, 3.10.2017)