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Ein Gericht in Thailand hatte Thailands ehemalige Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra in der vergangenen Woche in Abwesenheit zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

Foto: REUTERS/Chaiwat Subprasom

Bangkok – Thailand sucht seine ehemalige Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra nun mit einem internationalen Haftbefehl. Die Polizei des Landes habe bei Interpol eine sogenannte Red Notice beantragt, sagte ein Regierungssprecher am Mittwoch in Bangkok. Dadurch würden alle Länder dazu aufgerufen, Yingluck bei Antreffen festzunehmen.

Ein Gericht in Thailand hatte sie in der vergangenen Woche in Abwesenheit zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Grund waren Vorwürfe, sie habe dem Staat mit Subventionen für den Reisanbau einen Schaden von umgerechnet fast sieben Milliarden Euro zugefügt. Yingluck bestreitet alle Vorwürfe.

Die 50-Jährige setzte sie sich vor dem Urteil ins Ausland ab. Die Behörden gingen zunächst von einer Flucht nach Dubai aus. Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate hätten Thailand nun aber mitgeteilt, dass Yingluck bereits Mitte September nach Großbritannien weitergereist sei, sagte ein Polizeisprecher.

Yingluck ist die Schwester des früheren Regierungschefs Thaksin Shinawatra, der auch schon aus Furcht vor einer Haftstrafe ins Ausland geflohen war. Der Geschäftsmann soll nach Medienberichten zwischen Dubai und London pendeln. Yingluck war zwischen 2011 und 2014 Thailands erste Ministerpräsidentin. Dann putschte sich das Militär an die Macht. (APA, 4.10.1017)