Houston – Ein Herzinfarkt verursacht oft schwere Schäden am wichtigsten Muskel unseres Körpers, die sich mit den derzeit verfügbaren medizinischen Mitteln noch nicht heilen lassen. Die Narben, die auf eine Unterversorgung des Muskelgewebes mit Sauerstoff zurückgehen und aus Fibroblasten bestehen, schwächen das Herz und begünstigen damit weitere Attacken.

Nun aber hat ein Team um James Martin vom Texas Heart Institute in Houston einen Weg gefunden, den Herzmuskel nach einem Infarkt zur Regeneration zu veranlassen. Die Wissenschafter nutzten dabei den sogenannten Hippo-Signalweg aus, der normalerweise dafür sorgt, dass Organe die richtige Größe haben. Mutationen in den entsprechenden Genen können zu unkontrolliertem Gewebewachstum führen.

Abgeschaltetes Hippo

Laut ihrer nun im Fachjournal "Nature" veröffentlichten Arbeit blockierten die Forscher diesen Signalweg bei Mäusen. "Wenn Patienten einen Herzinfarkt erlitten haben, kann man eine erhöhte Aktivität des Hippo-Signalweges beobachten", erklärt John Leach, Hauptautor der Studie. "Das brachte uns auf die Idee, Hippo abzuschalten, um zu sehen, ob das einen Effekt auf das geschädigte Herzgewebe hat."

Tatsächlich konnten die Wissenschafter mit dieser Methode die Herzmuskelzellen nach einem Infarkt dazu anregen, sich wieder zu vermehren und das geschädigte Gewebe weitgehend zu heilen. Innerhalb eines Zeitraums von sechs Wochen erholten sich die Herzen der Versuchsmäuse soweit, dass sie wieder ihre ursprüngliche Pumpkapazität erreichten. (tberg, 5.10.2017)