Fast acht von zehn Expats sind mit ihrem Leben im Ausland zufrieden (78%). Im Durchschnitt sind sie auch glücklicher als die Weltbevölkerung im Allgemeinen, heißt es in einer Studie.

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Glücklicher und kreativer werden, eine neue Sprache lernen oder die große Liebe finden – es gibt viele gute Gründe, warum man sich als "moderner Pionier" ins Ausland wagen sollte. Hier sind die Top Ten:

1. Glücklicher werden

Der Großteil der Expatriates (78 %) beschreibt sich selbst als glücklich, 20 Prozent sogar als vollkommen zufrieden; nur einer von zehn hadert mit seinem Leben. Wenn Expats ihre persönliche Zufriedenheit auf einer aufsteigenden Skala von eins bis sieben bewerten sollen, liegt der globale Durchschnitt bei 5,334. Die Umfrageteilnehmer des World Happiness Report 2017 bewerteten ihre Zufriedenheit mit einem Durchschnittswert von 5,310, wobei die Bewertungsskala jedoch von null bis zehn reichte. Ein Vergleich zwischen den beiden Werten führt somit zu einem erstaunlichen Ergebnis: Menschen, die im Ausland leben, sind im Allgemeinen glücklicher als die Durchschnittsbevölkerung.

2. Probleme leichter lösen

Eine Studie von William W. Maddux (Insead Business School) fand heraus, dass größeres Wissen über beziehungsweise stärkere Anpassung an andere Kulturen bei MBA-Studenten in einem internationalen Studiengang die Problemlösungskompetenzen verbesserte. Nach fast einem Jahr im Ausland, waren Studenten, die anderen Kulturen gegenüber aufgeschlossen waren, auch eher dazu imstande, komplexe Querverbindungen zwischen ganz verschiedenen Ideen herzustellen. Das ist nicht nur im Privatleben, sondern auch im Beruf von Vorteil.

3. Kreativer werden

Angela Leung von der Singapore Management University zeigte in ihrer Studie, dass die Vertrautheit mit verschiedenen Kulturen sich positiv auf die Kreativität auswirkt: Studenten, die mit zwei unterschiedlichen Kulturen in Kontakt kamen, zeigten nicht nur kreativere Leistungen, sondern auch kreativere Denkprozesse. Es fiel ihnen zum Beispiel leichter, ungewöhnliche Ideen zu entwickeln. Insofern ist es auch wenig überraschend, dass fast einer von zehn Expats (9 %) im künstlerischen Bereich (z. B. Musik oder darstellende Kunst) tätig ist.

4. Die große Liebe finden

Es gibt über sieben Milliarden Menschen auf der Welt, und mehreren Statistiken zufolge sind ungefähr die Hälfte davon Singles. Aber woher weiß man, dass der perfekte Partner im gleichen Land lebt? Wer ins Ausland zieht und neue Leute kennenlernt, erhöht wahrscheinlich auch die Chancen, die große Liebe zu finden: Tatsächlich hat jeder vierte Expat in einer festen Beziehung den Partner nach dem Umzug im Gastland kennengelernt. Zudem sind 64 Prozent dieser Turteltäubchen nun mit jemandem aus diesem Land liiert.

5. Eine neue Sprache lernen

Für einen von zehn Expats waren bessere Sprachkenntnisse einer der Gründe, ins Ausland zu gehen. Anscheinend profitieren jedoch sehr viele mehr linguistisch von ihrem Umzug: Einer von drei Expats verfügt zumindest über Grundkenntnisse der jeweiligen Landessprache, und mehr als zwei Fünftel (43 %) können sich sicher verständigen. Zudem zeigt eine repräsentative Recherche unter allen Internations-Mitgliedern, dass 84 Prozent derjenigen, die zur Zeit im Ausland leben, mindestens zwei Sprachen sprechen. Mehr als einer von fünf (22 %) beherrscht sogar vier oder mehr.

6. Sich als moderner Pionier beweisen

Ob Siedler im 17. Jahrhundert auf der Suche nach einer neuen Welt oder Wissenschafter im 20. Jahrhundert auf der Suche nach einem neuen Medikament – was alle Pioniere gemeinsam haben, ist der Mut, sich unbekannten Herausforderungen zu stellen. Der gleiche Pioniergeist macht auch den Expat aus. Egal, ob man der Arbeit und Karriere zuliebe ins Ausland zieht (31 %), für die Liebe und die Familie (25 %), wegen einer besseren Lebensqualität (8 %) oder auf der Suche nach einem neuen Abenteuer (7 %) – der Moment, in dem jemand Neuland betritt, macht einen zum modernen Pionier. Sie suchen das Neue, das Einzigartige, das Unerforschte und das Unbekannte – genau wie die furchtlosen Pioniere von einst.

7. Toleranz fördern

Wenn man in einem fremden Land ankommt, kann es schwierig sein, sich an neue Gepflogenheiten anzupassen. Sobald sich die Expats jedoch eingewöhnen und in der neuen Kultur wie zuhause fühlen, werden sie aufgeschlossener, toleranter und geschickter im Umgang mit kulturellen Unterschieden: Das beschreibt Rona Hart von der University of East London in ihrem Buch "Preparing for Your Move Abroad: Relocating, Settling In, Managing Culture Shock". Sie erläutert außerdem, dass man andere Menschen weniger (vor)schnell verurteilt sowie sich mit Meinungen und Handlungen auseinandersetzt, die man zuvor ignoriert oder abgelehnt hätte.

8. Extrovertierter werden

Im Zuge einer Studie mit über 1.100 teilnehmenden Studenten – von denen circa die Hälfte ins Ausland ging, während die Kontrollgruppe zuhause blieb – untersuchten zwei deutsche Forscher ihre Persönlichkeitsentwicklung im Laufe der Versuchsperiode. Die Studie entdeckte einen Zusammenhang zwischen dem Umzug ins Ausland und besserer Sozialkompetenz: Die Studenten, die einige Zeit im Ausland verbrachten und ihr persönliches Netzwerk neu aufbauen mussten nachdem sie Familie und Freunde zurückgelassen hatten, waren extrovertierter, freundlicher und offener im Umgang mit anderen Menschen.

9. Eine neue Heimat finden

Zahlreiche Lebensgeschichten unter den 2,8 Millionen Internations-Mitgliedern weltweit zeigen, wie die Entscheidung, vorübergehend ins Ausland zu ziehen, das Leben langfristig verändern kann: Meghan Driscoll verließ ihre Heimat in den USA zunächst wegen eines Aufenthalts in Usbekistan und Kasachstan. Nun hat sie sich in Deutschland niedergelassen. "Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ich für immer an einem bestimmten Ort bleiben soll. Jetzt fühle ich mich viel eher als Weltbürgerin." Und Meghan ist nicht die Einzige: Fast vier von zehn Expats (38 %) halten es für unwahrscheinlich, in ihr Heimatland zurückzukehren.

10. Vertraue auf die Meinung von 57 Millionen Expats

Das Marktforschungsinstitut Finaccord schätzt in seinem Global Expatriates Report, dass die Anzahl der Expats weltweit mittlerweile 57 Millionen beträgt – elf Millionen mehr als im Jahre 2009. "Mit der zunehmenden Globalisierung, die sich auf Reiseziele und Berufsleben der Weltbevölkerung auswirkt, wird auch die Zahl der Expatriates weiterhin wachsen," prognostiziert Internations-Gründer und -Co-CEO Malte Zeeck. "Internationaler Austausch und der Umgang mit anderen Kulturen und Traditionen sind der Schlüssel zu einer friedlichen und harmonischen Weltgemeinschaft." (red, 10.10.2017)