Der Postbot wird demnächst in Bad Hersfeld in den Testbetrieb gehen.

Foto: Deutsche Post

Bis zu 14.000 Schritte legen Postboten in Deutschland pro Tag bei der Auslieferung von Briefen und Paketen zurück. Bei einer durchschnittlichen Schrittlänge von 60 Zentimetern entspricht dies einer Distanz von 8,4 Kilometern, die oft mit einem schweren Schubkarren bewältigt werden muss.

Die Deutsche Post will ihren Mitarbeitern nun die Zustellungsarbeit zwischen Lieferwagen und Briefkästen erleichtern. Und zwar mit dem "Postbot", einem Transportroboter. Dieser ist nun in Bad Hersfeld an den Start gegangen.

Folgt Zusteller mit 150 Kilo Post

Konkret wird er in zwei Zustellbezirken den Postboten zur Hand gehen und dabei bis zu sechs Behälter mit Sendungen transportieren. Das Gerät, das an einen gelb-schwarz lackierten Kühlschrank erinnert, ist in der Lage, bis zu 150 Kilogramm an Ladung zu schleppen.

In seiner Funktionsweise ist er einfach gehalten. Er sucht seinen Weg nicht selbständig, sondern folgt per Elektroantrieb dem Zusteller und reagiert auch auf dazwischenkommende Hindernisse, wie etwa Passanten. Dieser muss damit selber weniger Last tragen und hat zudem stets beide Hände frei, um die Post zu verteilen.

Zusätzlich wird die Deutsche Post den Roboter auch der Stadtverwaltung zur Verfügung stellen. Hier soll er dabei helfen, intern Sendungen zu verteilen.

Kein Jobkiller

Arbeitsplätze seien durch den Postbot nicht bedroht, heißt es beim Logistikunternehmen. Er sei als reines Assistenzgerät gedacht und aufgrund seines limitierten Funktionsumfangs auch gar nicht in der Lage, Zustellungen alleine zu erledigen.

Dementsprechend ist laut Heise auch die Gewerkschaft Verdi dem Maschinenhelfer gegenüber positiv eingestellt. "Hohe Gewichte sind für Beschäftigte in der Zustellung ein Problem", heißt es dort. Auch hier befürchtet man keinen Wegfall von Jobs durch den Postbot. (red, 05.10.2017)