London/Nikosia – Am Rande der Verhandlungen zum Austritt Großbritanniens aus der EU werden am 11. Oktober auch bilaterale Gespräche zum künftigen Status der britischen Stützpunkte auf Zypern beginnen. Dies wurde am Freitag aus Kreisen des zypriotischen Außenministeriums bekannt. Die Gespräche werden in Brüssel stattfinden.

Das Ergebnis soll dann Bestandteil des Gesamtpakets des Austritts Großbritanniens aus der EU werden, hieß es.

Das EU-Mitglied Zypern ist in erster Linie daran interessiert, diplomatische Unterstützung Londons für die Überwindung der Teilung Zyperns zu bekommen. Über eine Schließung der Stützpunkte werde nicht gesprochen werden. Die Stützpunkte auf Zypern sind souveränes britisches Hoheitsgebiet. Das ist Bestandteil der Verträge, mit denen Zypern 1960 von der Kolonialmacht in die Unabhängigkeit entlassen wurde.

Zwei ständige britische Militärstützpunkte auf Zypern

Auf der drittgrößten Mittelmeerinsel befinden sich zwei britische Militärstützpunkte. Britische Kampfbomber und Heereshubschrauber sind dort ständig stationiert. Kampfflugzeuge können von diesen Stützpunkten aus in höchstens einer Stunde Ziele in nahezu allen Staaten des Nahen Ostens erreichen. Außerdem gib es auf der Insel Einrichtungen für die elektronische Kampfführung: Sie können die Kommunikation des Feindes stören und abhören. Militärexperten nennen Zypern auch den "unsinkbaren Flugzeugträger" im östlichen Mittelmeer. (APA, 6.10.2017)