Avec Amour – Rezepte zum Verlieben

Léa Linster und Peter Gaymann

25,90 Euro, ISBN

ISBN 978-3-86913-844-2

Verlag Ars Vivendi

Foto: Verlag Ars Vivendi

Léa Linster, Sterneköchin aus Luxemburg ist in der männlich dominierten Spitzengastronomie etwas Besonderes. Sie gewann 1989 als erste und bislang auch einzige Frau den Kochbewerb Bocuse d'Or. Ihr Restaurant in Frisange hat nach wie vor einen Stern, daneben ist Linster auch häufig im deutschen Fernsehen zu sehen – unter anderem auch immer wieder als Jurorin in der Sendung "The Taste", die am 11. Oktober mit einer neuen Staffel startet. Peter Gaymann ist Cartoonist, er zeichnet beispielsweise seit vielen Jahren für die Frauenzeitschrift Brigitte die Seite "Paar Probleme". Seinen Humor mag man – oder nicht, daher gleich vorweg: Wer mit den Cartoons von Gaymann nichts anfangen kann, der wird dieses Buch auch nicht mögen.

Linster und Gaymann bringen mit "Avec Amour" bereits ihr drittes gemeinsames Buch heraus. Nach "Das Gelbe vom Ei" und "Wein muss rein!" widmen sie sich nun dem Thema Liebe, die ja bekanntlich durch den Magen geht.

Und man muss sagen: davon sollte schon eine ordentliche Portion vorhanden sein, denn "Avec Amour" ist kein Buch für Kochanfänger oder Leute, die wenig Zeit haben. Hier wird doch großteils recht aufwendig gekocht und durchaus auch einmal mit teuren Zutaten.

Da gibt es bei den Vorspeisen beispielsweise sehr schön anzusehende grün überzogene Wachteleier, Muscheln in Safran-Obers-Sauce oder Jakobsmuscheln, die mit Roten Rüben im Schachbrettmuster angerichtet werden. (s. Foto)

Jakobsmuscheln und rote Rüben im Duo.
Foto: © Justyna Krzyzanowska

Im zweiten Teil "Delikate Liebes-Grüße" finden sich unter anderem Omelette mit Trüffel, Kartoffelrösti mit gebeiztem Wildlachs und Kaviar" oder gebratene Wachteln im Speckmantel. Aber auch Kniddelen – Luxemburger Mehlnockerl – und Fleischlaibchen hier "Buletten à la Marie-Antoinette" genannt, dürfen serviert werden.

In "Süße Versuchung" zum Abschluss wird dann "geeister Vanille-Vacherin" (sehr schön, sehr aufwendig dekoriert) oder Passionsfrucht-Soufflé serviert. Auch ein schon fast vergessener Klassiker – die Birne Helene mit Schokosauce – darf nicht fehlen.

Zwischen den Rezepten finden sich immer wieder Doppelseiten mit Cartoons von Peter Gaymann, die allesamt mit dem Thema Paare und Essen/Trinken zu tun haben.

Die Rezepte bewegen sich zwar in der klassisch-französischen Küchentradition, die Zielgruppe für "Avec Amour" dürfte aber sowieso nicht unbedingt bei den Mittzwanzigern anzusiedeln sein, die veganen, glutenfreien und sonstigen Trends nachlaufen. Und wer die Rezepte nicht nur für den oder die Liebste zubereiten möchte, der wird mit den Gerichten sicher auch den Eltern und diversen Tanten und Onkeln beim Familienfest eine richtig große Freude machen. (Petra Eder, 7.10.2017)


Nachfolgend ein Rezept aus dem Buch: Kartoffelflammeri

Kartoffelflammeri
Foto: © Justyna Krzyzanowska

Für 2 Personen
Flammeri

2 große Kartoffeln
½ Schalotte
das Weiße von ¼ Stange Lauch
20 g Butter
250 ml Geflügelfond
100 g Sahne
Meersalz
1 schwarzer Trüffel zum Garnieren (nach Belieben)
Kerbelblättchen zum Garnieren

Sauce
½ Schalotte
20 g Butter
100 ml Geflügelfond
Blättchen von 1 Zweig Thymian
60 g Sahne
gehackter Trüffel
2 Ausstechringe (ca. 6 cm Ø)

Zubereitung

Die Kartoffeln schälen und gründlich waschen. Von jeder Kartoffel mit einem Sparschäler ein langes dünnes Band abschneiden und in eine Schüssel mit Wasser legen, den Rest klein würfeln. Die Schalotte schälen und fein schneiden. Den Lauch putzen, gründlich waschen und in Streifen schneiden.
Die Butter in einem Topf erhitzen und Schalotte und Lauch darin andünsten. Die Kartoffelwürfel zugeben, Fond und Sahne angießen. Das Gemüse 20–25 Minuten köcheln lassen, dann mit dem Stabmixer fein pürieren.
Die Kartoffelbänder kurz in kochendem Salzwasser blanchieren.
Den Backofen auf 90 °C (Umluft) vorheizen, dabei eine ofenfeste Schüssel mit Wasser auf den Ofenboden stellen.Die Ausstechringe unten mit Frischhaltefolie abdichten, mit den Kartoffelbändern auskleiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Die Kartoffelmousse in die Formen füllen und im Ofen etwa 30 Minuten stocken lassen.
Den Trüffel in dünne Scheiben hobeln und diese in feine Streifen schneiden.
Für die Sauce die Schalotte schälen und fein hacken. Die Butter erhitzen und die Schalotte darin glasig dünsten. Den Fond angießen, Thymian zugeben und die Flüssigkeit auf die Hälfte reduzieren lassen. Zum Schluss die Sahne zugießen. Die Sauce durch ein Sieb passieren und mit etwas gehacktem Trüffel aromatisieren. Die Kartoffelflammeri auf vorgewärmten Tellern anrichten, etwas Sauce angießen und mit den Trüffelstreifen sowie ein paar Kerbelblättchen garnieren.

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