Mexiko-Stadt – Die mexikanischen Indigene wollen eine eigene Kandidatin in das Rennen um das Präsidentenamt im kommenden Jahr schicken. Maria de Jesus Patricio Martinez schrieb sich am Samstag im Wahlamt in Mexiko-Stadt als unabhängige Kandidatin für die Wahl im kommenden Sommer ein.

"Sie haben uns viele Steine in den Weg gelegt. Sie glauben, dieses System sei nur für die da oben, nicht für uns Arbeiter und schon gar nicht für die indigenen Gemeinschaften", sagte Patricio. "Aber heute haben wir den ersten Schritt gemacht."

Aufstand

Die 57-Jährige vom Volk der Nahua ist die Sprecherin des Indigenen Regierungsrats und betreibt in Tuxpan im Bundesstaat Jalisco ein Zentrum für traditionelle Medizin. Die Zapatistischen Streitkräfte der Nationalen Befreiung (EZLN) unterstützen die Kandidatur von Patricio. Die Rebellen hatten Anfang 1994 zu den Waffen gegriffen und im Bundesstaat Chiapas im Süden des Landes mehrere Ortschaften besetzt. Der Aufstand wurde schnell niedergeschlagen. Einige Gemeinden der Region werden aber noch immer von Räten unter der Führung der EZLN regiert.

Bei der Präsidentenwahl am 1. Juli 2018 dürfen erstmals auch unabhängige Kandidaten teilnehmen. Allerdings gibt es eine Reihe von Bedingungen: Unter anderem müssen die Bewerber nach ihrer Einschreibung mindestens 866.593 Unterschriften von Unterstützern vorlegen, dies entspricht einem Prozent der Wahlberechtigten. (APA, 7.10.2017)