Brüssel – Die EU-Kommission will neuen Schwung in die vor allem wegen Widerstands aus Deutschland stockenden Verhandlungen für eine europäische Einlagensicherung bringen. Am kommenden Mittwoch sollen dazu eine Reihe an Ideen präsentiert werden, hieß es aus Kreisen der Brüsseler Behörde.

Dabei würden allerdings keine neuen Gesetzesvorschläge präsentiert, die bisherige Initiative aus dem Jahr 2015 bleibe auf dem Tisch. Vielmehr soll es um mögliche Zwischenschritte gehen.

Brüssel hatte vor gut zwei Jahren ein grenzübergreifendes System zum Schutz von Spargeldern vorgeschlagen. Aus Sicht vieler Experten ist dies überfällig. "Banken werden inzwischen auf europäischer Ebene beaufsichtigt und abgewickelt, daher ist auch eine Einlagensicherung auf dieser Ebene sinnvoll. Das wäre ein weiterer Schritt hin zu einem effizienten, stabilen und wahrhaft europäischen Bankenmarkt", sagte unlängst etwa die Chefin der EZB-Bankenaufsicht, Danièle Nouy.

Allerdings gibt es gegen eine gemeinsame europäische Einlagensicherung vor allem in Deutschland – und auch Österreich – Bedenken. Hierzulande gibt es schon lange gut gefüllte Töpfe für den Notfall. Banken und Sparkassen fürchten daher, dass mit ihren Geldern Schieflagen von Instituten in anderen Staaten finanziert würden. In Spanien und Italien mussten in der jüngsten Vergangenheit mehrere Institute aufgefangen werden. (APA, 8.10.2017)