München/Wien – Die in den vergangenen Tagen unter anderem auch in Österreich gemessene leichte Radioaktivität geht nach Expertenansicht auf eine Quelle im südlichen Ural zurück. Die Ursache der erhöhten Messwerte des radioaktiven Ruthenium-106 sei jedoch weiterhin unklar, teilten das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz bei München und das deutsche Umweltministerium am Sonntag in einer Presseerklärung mit.

Atomkraftwerk als Quelle ausgeschlossen

Ein Unfall in einem Atomkraftwerk könne als Ursache ausgeschlossen werden, da ausschließlich Ruthenium-106 nachgewiesen wurde, hieß es weiter. An verschiedenen Messstellen in Europa waren seit etwa einer Woche leicht erhöhte Werte von Ruthenium in der Luft nachgewiesen worden, unter anderem in Deutschland, Österreich und Italien. Nach Berechnungen der Experten wurde das radioaktive Material in der letzten Septemberwoche freigesetzt.

Die Konzentration des Stoffes ist jedoch sehr gering. So betrage die höchste in Deutschland gemessene Konzentration von Ruthenium in Görlitz etwa fünf Millibecquerel pro Kubikmeter Luft. "Selbst bei konstanter Einatmung über den Zeitraum von einer Woche ergibt sich daraus eine Dosis, die niedriger ist als die, die durch die natürliche Umgebungsstrahlung in einer Stunde aufgenommen wird", hieß es in der Mitteilung.

Auch das österreichische Umweltministerium hatte zuletzt Auswirkungen auf Bevölkerung und Umwelt ausgeschlossen. (APA, 8.10.2017)