Die erste Begegnung in dieser Qualifikation zwischen Irland und Wales endete im März mit einer Nullnummer. Dieses Ergebnis im abschließenden Gruppenspiel wäre für die Iren definitiv zu wenig und auch die Waliser würden Gefahr laufen, schlechtester Gruppenzweiter zu werden.

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Cardiff – Während es für Österreich am Montagabend in Moldau primär um einen gelungenen Abschied von Teamchef Marcel Koller geht, steht in den Parallelspielen der Gruppe D noch viel auf dem Spiel. Für Serbien geht es zu Hause gegen Georgien um das Fixticket zur WM in Russland, für Wales und Irland im direkten Duell in Cardiff aller Voraussicht nach nur um Platz zwei.

"Es ist großartig, so ein Spiel zu haben", sagte Irlands Teamchef Martin O'Neill, der rechtzeitig vor dem Quali-Finale mit einem neuen Vertrag bis 2020 ausgestattet wurde. "In großen Spielen haben wir schon mehrmals riskieren müssen. Vielleicht müssen wir es wieder tun."

Boys in Green unter Siegzwang

Die einen Punkt hinter Wales rangierenden Iren müssen zwar beim EM-Halbfinalisten gewinnen, um eine Chance auf das Playoff der Gruppenzweiten zu haben. Gerade mit dem Rücken zur Wand haben sich die Boys in Green in den vergangenen Jahren aber gut geschlagen. Das EM-Ticket für Frankreich lösten sie nach einem Sensationssieg gegen Deutschland im Herbst 2015 im Playoff gegen Bosnien-Herzegowina. Bei der Endrunde gelang durch einen Erfolg gegen Italien der Einzug ins Achtelfinale.

Wales muss wegen dessen Wadenverletzung auch im Schlüsselspiel ohne Gareth Bale auskommen. Dazu kommt die Erinnerung an den Schien- und Wadenbeinbruch von Kapitän Seamus Coleman beim Duell in Dublin (0:0) im März nach einem Horrorfoul von Neil Taylor. Als Revanche dafür will Wales-Teamchef Chris Coleman die Partie aber nicht verstanden wissen: "Wir werden den Vorfall gar nicht erwähnen."

Stattdessen geht es darum, mit einem Heimsieg zumindest das Playoff-Ticket zu holen. Ein Unentschieden könnte zu wenig sein, bleiben die Ausscheidungsspiele dem schlechtesten der neun Gruppenzweiten doch verwehrt. "Es wird ein Wahnsinnsspiel. Es geht für beide Teams um alles oder nichts", erklärte Coleman. Auch ohne den Vorfall beim Hinspiel wäre das Duell der beiden Insel-Teams ein physisches geworden. Darauf darf man sich in der aktuellen Situation erst recht einstellen.

Zweiter und letzter Matchball für Serbien

Platz eins ist für Wales – und sogar Irland – nur bei einem weiteren Punkteverlust Serbiens noch möglich. Davon wollen die Serben, die sich den ersten Matchball am Freitag mit der 2:3-Niederlage in Wien haben entgehen lassen, nichts wissen. "Wir haben eine zweite Chance", sagte Teamchef Slavoljub Muslin. Gegen Georgien soll sie genutzt werden. Mittelfeldstar Nemanja Matic von Manchester United bezeichnete das Spiel in Belgrad als "das wichtigste meiner Karriere". (APA, 8.10.2017)