Keine der drei Großparteien (SPÖ, ÖVP, FPÖ) flößt den Österreichern Vertrauen hinsichtlich ihrer finanziellen Zukunft ein.

Foto: Maria von Usslar

Wien – Die meisten Österreicher haben keine großen finanziellen Sorgen. Ein knappes Viertel (23 Prozent) rechnet mit einer Verbesserung ihrer persönlichen Finanzlage im Jahr 2018 und 17 Prozent mit einer Verschlechterung . Der überwiegende Teil – 60 Prozent – erwartet keine Veränderung, hat das Gallup-Institut Ende September erhoben. Befragt wurden online repräsentativ 1.000 Österreicher über 16 Jahre.

Besonders zuversichtlich sind laut Presseaussendung der Marktforscher am Sonntag die Jüngeren. Fast jeder Zweite der unter 30-Jährigen (47 Prozent) geht davon aus, dass sich seine finanzielle Lage 2018 verbessern wird, nur 10 Prozent erwarten Abstriche. Der Optimismus sinkt mit steigendem Alter.

Bei den Über-60-Jährigen rechnen 16 Prozent mit einer Verschlechterung und nur 5 Prozent mit einer finanziellen Verbesserung. Klare Unterschiede zeigen sich hinsichtlich der Bildung. Generell blicken Personen mit höherer Schulbildung positiver in ihre finanzielle Zukunft als jene mit niedrigerem Schulabschluss.

Bauchweh vor Wahl

Abgefragt hat das österreichische Gallup Institut auch die Einschätzungen der persönlichen finanziellen Lage in Abhängigkeit von möglichen Ergebnissen der Nationalratswahl 2017. Demnach flößt keine der drei Großparteien (SPÖ, ÖVP, FPÖ) den Österreichern Vertrauen hinsichtlich ihrer finanziellen Zukunft ein. In Abhängigkeit von potenziellen Mehrheiten wird die persönliche Finanzlage sogar noch deutlich negativer eingestuft als ohne Parteienbezug.

Am pessimistischsten blicken die Österreicher ihrer nahen finanziellen Zukunft laut Umfrage demnach bei einer ÖVP-Mehrheit entgegen. Nur 9 Prozent rechnen in diesem Fall mit einer Verbesserung, aber 30 Prozent mit einer Verschlechterung. Eine Verschlechterung befürchten am häufigsten Österreicher über 30 Jahre und jene mit niedriger Schulbildung.

Bei einer FPÖ-Mehrheit rechnen 13 Prozent mit einer Verbesserung und 29 Prozent mit einer Verschlechterung ihrer finanziellen Lage. Einen positiven Einfluss erwarten bei einem FPÖ-Wahlsieg am häufigsten Personen zwischen 40 und 50 Jahre sowie jene mit niedrigerem Bildungsniveau. Die Unter-30-Jährigen und Personen über 50 sowie jene ab Matura-Niveau sehen primär eine mögliche Verschlechterung.

Mit einer SPÖ-Mehrheit verbinden 14 Prozent eine Verbesserung und 23 Prozent eine Verschlechterung ihrer finanziellen Lage. Vor allem die Unter-30-Jährigen und Personen mit höherer Schuldbildung erwarten geringere negative Auswirkungen als bei eine Mehrheit der beiden anderen Parteien. (APA, 8.10.2017)