Lionel Messi geht spazieren. Möglicherweise auch kommenden Sommer.

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Buenos Aires – Argentiniens Nationalmannschaft um Lionel Messi droht das erst zweite WM-Blackout nach 1970. Angesichts von nur 16 Toren in 17 Qualifikationsspielen ist die Not so groß, dass Teamchef Jorge Sampaoli vor dem "Endspiel" am Dienstagabend (Mittwoch, 1.30 MESZ) in Ecuador Torschüsse trainieren lässt. Immerhin hat der zweifache Weltmeister das Schicksal in eigener Hand.

Ein Sieg zum Abschluss der Südamerika-Qualifikation in Ecuador ist fast Pflicht. Aber das große Manko war zuletzt die Chancenverwertung. Trotz Messi, der beim FC Barcelona Tore wie am Fließband erzielt, hat die Albiceleste zwei Tore weniger geschossen als Qualifikationsschlusslicht Venezuela. "Wenn wir nur 20 Prozent der Torchancen nutzen, die wir uns erarbeiten, dann sind wir in Russland dabei", sagte Sampaoli, der zuletzt vor allem schnelles Passspiel vor dem Tor und konzentrierte Abschlüsse trainieren ließ.

Alles ist möglich

Vor dem mit Spannung erwarteten Auftritt liegt Argentinien nur auf Platz sechs der Zehnergruppe in Südamerika. Die ersten vier lösen das WM-Ticket. Brasilien ist durch, Uruguay hat beste Chancen (28 Punkte). Chile (26) ist Dritter vor Kolumbien (26) und Peru (25, Tordifferenz 26:25). Argentinien ist bei gleicher Tordifferenz wegen der weniger erzielten Tore nur Sechster (25, 16:15). Als Fünfter würde man sich zumindest ins Playoff gegen Ozeanienvertreter Neuseeland retten.

Da Peru und Kolumbien gegeneinander spielen, kann Argentinien bei einem Sieg an einem der beiden Teams vorbeiziehen – sogar an beiden, wenn Peru und Kolumbien unentschieden spielen. Vierter oder Dritter wird Argentinien bei einem Sieg in Ecuador, wenn Confed-Cup-Finalist Chile nicht in Brasilien gewinnt. Für Argentinien ist im Quali-Finale alles möglich – direkte Qualifikation, Playoff oder das Aus. (APA; 9.10.2017)