Der Hyundai Ioniq sieht zumindest pfeilschnell aus und pfeift dazu ein Liedchen wie aus der Turbine.

Foto: Andreas Stockinger

TECHNIK

Preis: ab 29.490 € (Testwagen 36.990 €)
Gesamtsystem 104 kW (141 PS)
Vier-Zylinder- Benziner
Hubraum 1580 cm³
Leistung: 77 kW (105 PS)
Elektromotor: 45 kW (61 PS)
Beschleunigung: 10,6 sec 0-100 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 178 km/h
Ladedauer: 2 h 15 min
Elektrische Reichweite laut EU-Zyklus: 63 km Vorderradantrieb

Foto: Andreas Stockinger

Der Strom kommt aus der Steckdose: In zweieinhalb Stunden ist der Mini Countryman voll aufgeladen.

Foto: Mini

TECHNIK

Preis: ab 36.950 € (Testwagen 52.934 €)
Gesamtsystem 165 kW (224 PS)
Drei-Zylinder- Benziner
Hubraum 1499 cm³
Leistung: 100 kW (136 PS)
Synchron-Elektromotor: 65 kW (88 PS)
Beschleunigung: 6,8 sec 0-100 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 198 km/h (elektrisch: 125 km/h)
Ladedauer: 2,5 h
Elektrische Reichweite laut EU-Zyklus: 40 km
hybrid-spezifischer Allradantrieb (Verbrennungsmotor auf die Vorderräder, Elektromotor auf die Hinterräder)

Foto: Mini

Abgesehen von Preis und Aussehen ist der augenfälligste Unterschied zwischen den beiden Modellen von Hyundai und Mini jener, den man nicht sieht, sondern hört – oder eben nicht hört: Der Mini Countryman ist im Elektrobetrieb tatsächlich so gut wie geräuschlos. Der Hyundai Ioniq entwickelt dagegen ein Pfeifgeräusch wie aus einer Turbine. Das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein. Zumindest Fußgänger werden sich leichter tun, den herannahenden Hyundai zu erahnen. Sie werden ihn pfeifen hören.

Steckdose und Verbrenner

Beide Fahrzeuge sind sogenannte Plug-in-Hybrid-Modelle: Sie kombinieren einen Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor. Anders als ein herkömmlicher Hybrid kann der Plug-in auch über einen Anschluss an der Steckdose aufgeladen werden. Beim Ioniq ergibt das eine rein elektrische Reichweite von bis zu 63 Kilometer, beim Mini Countryman sind es etwa 40.

Der Plug-in ist gewissermaßen die Vorstufe zum reinen Elektroantrieb, bietet also zusätzlich zum Elektromotor noch die Reichweitensicherheit des Verbrennungsmotors. Die Kombination birgt allerdings auch einen Nachteil in sich: Man führt ständig zwei Motoren samt den schweren Batterien spazieren. Wirklich Sinn macht das nur in der Stadt, wo sich Benziner und Elektromotor gut ergänzen und abwechseln. Bei kurzen Distanzen und niedrigen Geschwindigkeiten sollte auch der Elektroantrieb ausreichen, der sich an Ladestationen oder an der Steckdose in der Garage in zwei bis drei Stunden aufladen lässt. Ist man dagegen viel und hauptsächlich auf längeren Strecken unterwegs, macht die Elektromobilität keinen Sinn mehr, sie fällt mehr ins Gewicht, als dass sie tatsächlich unterstützend eingreift.

Strom von vorne

Den Hyundai Ioniq gibt es als erstes Auto überhaupt in allen drei Varianten: als Hybrid, als reines Elektroauto und als Plug-in. Der Plug-in kommt auf eine Systemleistung von 141 PS. Die maximale Elektroleistung liegt bei 61 PS, jene des Benziners bei 105 PS. Im kombinierten Gebrauch kann der Benzinverbrauch damit auf 1,1 Liter auf hundert Kilometer reduziert werden. Der Deckel für das Ladekabel ist an der Fahrerseite übrigens vorn, jener für den Benzinstutzen hinten. Optisch ist der Hyundai ein Hyundai, also insgesamt mehr auf der praktischen als auf der schicken Seite. Was für den Ioniq spricht, ist jedenfalls der Preis: Der Plug-in ist bereits ab 29.500 Euro zu haben, in guter Ausstattung mit reichlich Extras (Leder, Schiebedach, Navigation etc.) liegt der Preis bei etwa 37.000 Euro.

Preisbetrachtung

Der Countryman beginnt bei 37.000 Euro, mit Extras kommt man rasch auf 50.000 Euro. Dafür gibt es deutlich mehr Power als beim Hyundai, nämlich eine Gesamtleistung von 224 PS, wobei der Verbrennungsmotor auf die Vorderräder und der Elektromotor auf die Hinterräder wirkt. Insgesamt ist der Mini das deutlich lustigere und pfiffigere Auto, der Countryman ist zudem das erste Plug-in-Hybrid-Modell von Mini. Rein elektrisches Fahren ist bis 125 km/h möglich, die elektrische Reichweite beträgt 40 km. Gewählt werden kann zwischen drei Fahrmodi, jeweils mit Schwerpunkt auf eher elektrisch oder batteriesparend mit Benziner sowie automatisch, wo sich der Benziner erst bei 80 km/h oder bei starker Beschleunigung zuschaltet.

Der Hyundai Ioniq sieht zumindest pfeilschnell aus und pfeift dazu ein Liedchen wie aus der Turbine. (Michael Völker, 13.11.2017)