Ein Bach aus kochendem Wein im niedergebrannten Weingut Paradise Ridge in Santa Rosa.

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San Francisco – Durch die Waldbrände im US-Staat Kalifornien sind nach neuen Angaben bereits mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen. Die Opferzahl drohe weiter zu steigen, sagte der Leiter der kalifornischen Wald- und Feuerschutzbehörde (Cal Fire), Ken Pimlott, am Mittwoch vor Journalisten. Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown sprach von einem der größten und gefährlichsten Feuer. Es werde den US-Staat viele Milliarden Dollar kosten.

Elf Todesfälle wurden aus dem besonders stark von den Bränden betroffenen Weinbaugebiet Sonoma gemeldet, sechs Menschen starben im Bezirk Mendocino. Jeweils zwei Todesopfer gab es nach Behördenangaben in den Bezirken Napa und Yuba.

Die Feuerwehr werde noch lange gegen die Waldbrände zu kämpfen haben, sagte Pimlott. "Wir haben immer noch die Auswirkungen von fünf Jahren Dürre", fügte er hinzu. Die ausgedörrten Pflanzen seien im wahrsten Sinne des Wortes "explosiv".

"Die reine Zerstörung"

Über 100 Menschen wurden verletzt, viele wurden weiterhin vermisst. 20.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Die Feuerwehr kämpft derzeit gegen 22 Großbrände.

Mehr als 400 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen. Dazu kommen nach Angaben von CNN etwa 4.000 Ersthelfer, Freiwillige und Militärs. In der Stadt Santa Rosa wurde eine Ausgangssperre verhängt, um Plünderungen zu verhindern. In der Kleinstadt mit rund 175.000 Menschen brannten mehrere Wohngebiete ab.

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Weinregion stark betroffen

Großen Schaden richteten die Flammen in den Weintälern Napa und Sonoma an. In der Kleinstadt Santa Rosa brannten mehrere Wohngebiete ab, dort leben rund 175.000 Menschen. Fernsehbilder zeigten verwüstete Straßenzüge mit ausgebrannten Fahrzeugen und verkohlten Häusermauern. In einem Trailerpark mit Wohnmobilen seien mehr als 100 Behausungen zerstört worden, sagte ein Mitarbeiter der Anlage dem Sender KPIX. Alle Bewohner, überwiegend ältere Menschen, seien rasch in Sicherheit gebracht worden. Auch zwei große Hotels brannten nieder.


Eine Frau bringt ihre Pferde in Santa Ana in Sicherheit.
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Rauch in San Francisco spürbar

Die Brände hätten viele Regionen einfach überrollt, sagte Kaliforniens Feuerwehrchef Ken Pimlott bei einer Pressekonferenz. Viele Menschen hätten rasch die Flucht ergreifen müssen. Bei großer Hitze und starken Winden fraßen sich die Flammen schnell durch die trockene Vegetation. Der Rauch von den Buschfeuern war auch im knapp 100 Kilometer entfernten San Francisco noch zu spüren. (APA, dpa, 12.10.2017)