Wiesbaden/Berlin – Die deutschen Exporteure haben ihre Umsätze im August so stark gesteigert wie seit einem Jahr nicht mehr. Sie verkauften um 3,1 Prozent mehr als im Monat davor, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet, nach einem leichten Anstieg von 0,2 Prozent im Juli.

Die Importe kletterten im August um 1,2 Prozent und damit mehr als doppelt so stark wie erwartet.

Insgesamt verkauften die Unternehmen Waren im Wert von 103,1 Mrd. Euro ins Ausland, was einer Zunahme von 7,2 Prozent zum August 2016 entspricht. Die Geschäfte mit den anderen Euro-Ländern liefen überdurchschnittlich, hier gab es ein Plus von 10,6 Prozent. Die Ausfuhren in Länder außerhalb der Europäischen Union – von den USA bis China – stiegen um 5,6 Prozent.

Die deutschen Exporte übertrafen die Importe bereinigt um jahreszeitliche Schwankungen um 21,6 Mrd. Euro. Deutschland steht wegen seines enormen Leistungsbilanzüberschusses international am Pranger. Experten wie die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der EU-Kommission sehen darin auch einen Hinweis darauf, dass Deutschland zu Hause zu wenig investiert, was langfristig das Wachstum dämpfen könne. (APA/Reuters, 10.10.2017)