Wien – Der neue Deutsche Buchpreisträger Robert Menasse hat am 7. November die Chance auf das Double: Er steht mit "Die Hauptstadt" wie auch seine Halbschwester Eva Menasse ("Tiere für Fortgeschrittene"), Paulus Hochgatterer ("Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war"), Brigitta Falkner ("Strategien der Wirtsfindung") und Olga Flor ("Klartraum") auf der Shortlist für den Österreichischen Buchpreis.

Falkners Buch lobt die Jury als "eines der schönsten Bücher, die in letzter Zeit erschienen sind", Flors "Klartraum" hingegen sei ein Roman, "der ununterbrochen eindringlich über Existenzielles spricht, ohne dabei pathetisch zu sein". Hochgatterer habe eine "kunstvolle, atmosphärisch dichte und konzentrierte Erzählung", vorgelegt: "Ein leises, schmales, aber gewichtiges Buch." Eva Menasse wird als "genaue Beobachterin" beschrieben, die "nicht über die großen Katastrophen, sondern über die Unbillen des Lebens" schreibt. Robert Menasses "Die Hauptstadt" sei "unterhaltsam und belehrend zugleich, ein entspanntes und gleichermaßen raffiniertes Statement zur unmittelbaren Gegenwart Europas und dabei mit allen literarischen Wassern gewaschen".

Die fünfköpfige Jury – die Buchhändlerin Petra Hartlieb, der Germanist Klaus Kastberger sowie die Journalisten Klaus Nüchtern, Kristina Pfoser und Wiebke Porombka – hat insgesamt 141 belletristische, essayistische, lyrische und dramatische Werke gesichtet. Der Österreichische Buchpreis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird zusammen mit dem Debütpreis am Vorabend der "Buch Wien"-Messe verliehen. Im vergangenen Jahr ging der erstmals verliehene Preis an Friederike Mayröcker. (APA, 10.10.2017)