In den meisten nationalen Aktionsplänen der EU-Staaten fehlen messbare Ziele für den Pestizideinsatz, kritisiert die EU-Kommission in einem neuen Bericht.

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Brüssel – Die EU-Kommission hat die Mitgliedsstaaten aufgefordert, Pestizide nachhaltiger einzusetzen. Eine entsprechende Richtlinie werde jedoch ausreichend umgesetzt, heißt es in einem Bericht der Kommission vom Dienstag. "Ich werde die Mitgliedsstaaten auch in Zukunft auffordern und dabei unterstützen, die Maßnahmen zur Verringerung der Risiken, die vom Pestizideinsatz ausgehen, umzusetzen", kündigte EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis aus.

Nach Kommissionsangaben ist das Spritzen und Sprühen mit Luftfahrzeugen in allen Mitgliedsländern verboten. Ausnahmen würden nur unter strengen Auflagen genehmigt. In öffentlichen Parks, auf Sportplätzen, in Krankenhäusern und Schulen sei der Einsatz von Pestiziden verboten oder auf ein Minimum reduziert, heißt es in dem Bericht.

Messbare Ziele fehlen

Die EU-Kommission räumte ein, dass es schwierig sei, den Umweltschutz zu bewerten, da in den meisten nationalen Aktionsplänen der EU-Staaten messbare Ziele fehlen würden. Integrierter Pflanzenschutz werde von den EU-Ländern nach wie vor zu wenig genutzt.

Dabei habe sich die Anzahl der von der EU zugelassenen Pestizidwirkstoffe mit geringem Risiko oder nichtchemische Methoden seit 2009 verdoppelt. Es finde auch keine systematische Prüfung der Einhaltung auf Ebene des einzelnen Anbaubetriebes durch die EU-Staaten statt, heißt es in dem Bericht.

In allen EU-Ländern wurden demnach Schulungs- und Zertifizierungssysteme für Fachkräfte eingerichtet – bis jetzt wurden demnach fast vier Millionen Bauern im sicheren Einsatz von Pestiziden geschult. Darüber hinaus seien 900.000 Spritz- und Sprühgeräte auf genaue und sichere Anwendung überprüft worden. (APA, 10.10.2017)