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Die heutigen Windparks befinden sich in Küstennähe (hier vor der niederländischen). Forscher der Carnegie Institution regen nun an, küstenferne Gebiete zu nutzen.

Foto: REUTERS/Yves Herman

Miami – Windparks auf dem offenen Meer könnten einer US-Studie zufolge deutlich mehr Energie produzieren als Turbinen an Land und womöglich den Weltbedarf an Energie decken – zumindest in bestimmten Jahreszeiten. Forscher der Carnegie Institution for Science veröffentlichten Studienergebnisse, wonach durch die höheren Windgeschwindigkeiten auf dem Ozean dort mindestens dreimal mehr Strom produziert werden könnte als an Land.

Die Untersuchung wurde im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht. Bisher gibt es auf kommerzieller Basis neben Windkraftanlagen an Land nur Offshore-Windparks in Küstennähe, nicht aber auf dem offenen Meer. Es lohne sich aber, an dieser Technologie weiterzuarbeiten, legten die Autoren nahe. Dabei müssten aber die Jahreszeiten beachtet werden: So könnten Windparks im Nordatlantik im Winter genügend Energie für den weltweiten Bedarf produzieren, im Sommer hingegen reiche es "nur" für Europa oder die USA, erklärten die Wissenschafter.

Für ihre Untersuchung arbeiteten die Forscher mit Computermodellen. Dabei verglichen sie die Produktivität großer Windparks in Kansas mit imaginären Anlagen im offenen Meer. Dabei stellten sie auch fest, dass Windkraftanlagen auf dem offenen Meer besser Energie aus höheren Schichten der Atmosphäre nutzen können, während sie an Land auf Winde nahe der Erdoberfläche beschränkt bleiben. (APA, red, 14.10.2017)